Und Action! Auf ihrer Reise durch Norwegen hat sich die deutsche Reisebloggerin Andrea David ganz von Filmen und Serien leiten lassen. Von der herrlichen Fjordlandschaft hin zu besonderen architektonischen Highlights – hier sind einige Orte, die sie besucht hat.
Diese Filmschauplätze können Sie zu Hause auf dem Bildschirm bewundern, schon bald im Kino erleben oder ganz real in Norwegen besuchen!
1. Tenet
Mit großer Spannung wurde im Sommer 2020 Christopher Nolans neues Filmwerk „Tenet“ erwartet. In der Hauptrolle des Filmes hat John David Washington keine geringere Aufgabe als die gesamte Welt vor dem Untergang zu bewahren. Auf seiner Mission scheinen jedoch die Gesetze der Zeit nicht mehr zu gelten.
Einer der Schauplätze des Filmes ist Norwegens Hauptstadt Oslo, die eines ihrer beeindruckendsten Bauwerke als Drehort zur Verfügung stellte: Auf dem Dach des Opernhauses unterhalten sich der Protagonist und Neil (Robert Pattinson) über einen Flugzeugunfall.
Das Gebäude, das seit 2008 als Spielstätte der Norwegischen Oper dient, scheint mit seiner futuristischen Architektur und der strahlenden Fassade aus weißem Marmor wie gemacht für einen Nolan-Film. Das Operndach ist für Besucher übrigens frei zugänglich und bietet einen schönen Blick auf die Stadt und den Oslofjord.
Wer der Oper im Stadtviertel Bjørvika einen Besuch abstattet, sollte bei der Gelegenheit unbedingt auch einen Blick in die 2020 eröffneteDeichman Bibliothekwerfen, die sich gleich daneben befindet. Neben einer umfangreichen Büchersammlung umfasst diese auch ein Kino und ein Restaurant.
2. Keine Zeit zu sterben
Mindestens genauso sehnlich erwartet wie „Tenet“ wird auch das neueste 007-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“, das im November in die Kinos kommen soll. James Bond, der in diesem Film zum letzten Mal von Daniel Craig verkörpert wird, hat sich eigentlich auf Jamaika zur Ruhe gesetzt, wird jedoch noch einmal mit einer riskanten Mission beauftragt, einen Wissenschaftler zu retten.
Im Trailer des Filmes sieht man ein Mädchen auf einem zugefrorenen See vor einem maskierten Mann flüchten. Bei diesem See handelt es sich um den Langvann nahe dem Dorf Hakadal, welches sich in der Region Akerhus nördlich von Oslo befindet. Vom Parkplatz hinter dem Bahnhof Hakadal aus dauert die Wanderung durch den Wald zum ruhig gelegenen Langvann nur etwa eine Stunde.
Und noch eine weitere Location aus Norwegen wird im Film zu sehen sein: Eine der schönsten Straßen des Landes, die Atlantikstraße, die sich über sieben Brücken von Insel zu Insel schwingt, dient als perfekter Schauplatz für eine wilde Verfolgungsjagd.
Besonders beeindruckend ist die Storseisundbrua, die größte Brücke der Strecke und gleichzeitig auch das Wahrzeichen dieser Norwegischen Landschaftsroute.
3. Schneemann
In den Harry-Hole-Kriminalromanen des norwegischen Autors Jo Nesbø spielt Oslo meist die Hauptrolle und viele Details der Geschichten beziehen sich auf reale Orte der Stadt. In der Verfilmung des Buches „Schneemann“, in dem Michael Fassbender die Rolle des Ermittlers Harry Hole übernimmt, kommen diese teilweise auch als Drehorte zum Einsatz.
Darunter befinden sich zum Beispiel das Restaurant Schrøder in der Waldemar Thanes Gate 8, das Fram Polarschiffmuseum, das Henie Onstad Kunstsenter, die Arena Oslo Spektrum, die Skisprungschanze Holmenkollen und das Rathaus von Oslo, in dem im Film die Kandidatur Oslos für die Winterspiele mit einer großen Gala gefeiert wird.
Weitere Drehorte des Filmes, die einen Besuch wert sind, sind außerdem der Hafen von Bergen, der Berg Ulriken, die Bergenbahn und ebenfalls die Atlantikstraße.
4. Harry Potter und der Halbblutprinz
Die magische Welt rund um den berühmten Zauberschüler Harry Potter verortet man ja gerne in England und Schottland, doch tatsächlich wurde auch eine Szene in Norwegen gedreht.
Und zwar diente die Eisenbahnstrecke der Raumabahn in der Nähe des Ortes Bjorli als Kulisse für die Fahrt des Hogwarts-Express durch die verschneite Landschaft in „Harry Potter und der Halbblutprinz”, dem sechsten Film der Reihe.
Die Innenaufnahmen der Szene, in der sich Harry (Daniel Radcliffe) und Ron (Rupert Grint) über den unbrechbaren Fluch von Snape unterhalten, entstanden in einem Museumszug, der dem Norwegischen Eisenbahnclub gehört.
Die Crew übernachtete während der Dreharbeiten im Bjorligard Hotel, welches jedoch mittlerweile leider geschlossen ist.
Wer die malerische Strecke nicht ohnehin mit der Raumabahn fährt und stattdessen mit dem Auto unterwegs ist, dem empfehle ich auf jeden Fall einige Stopps entlang des Flusses Rauma einzuplanen, um live zu sehen und zu hören, wie das Wildwasser durch das schöne Hochtal Romsdal rauscht.
5. Ex Machina
Im Science-Fiction-Thriller „Ex Machina” gewinnt Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) einen Aufenthalt im privaten Refugium des superreichen Firmenchefs Nathan (Oscar Isaac) und soll dort die künstliche Intelligenz von Robotermädchen Ava (Alicia Vikander) bewerten. Fast der komplette Film spielt auf einem hochtechnisierten Anwesen im Herzen von Alaska.
Bei dem geheimnisvollen Schauplatz inmitten unberührter Wildnis handelt es sich in Wahrheit um das Juvet Landscape Hotel in Valldal, nördlich des Norddalsfjords. Das Hotel ist tatsächlich in eine atemberaubende Landschaft eingebettet, auf die man aus den einzelnen, modern designten Chalets einen fantastischen Blick hat.
Die Unterkünfte wurden von den norwegischen Architekten Jensen und Skodvin entworfen. Ebenso wie auch der Spa-Bereich des Hotels, in dem die meisten Szenen des Filmes gedreht wurden. Auf der kleinen Terrasse vor dem Spa trifft Caleb zum allerersten Mal auf Nathan. Für die Gäste befindet sich dort ein Whirlpool, von dem aus man direkt auf den Fluss und die imposante Bergkulisse blickt.
Zwar entstanden auch einige Szenen im Studio und in einem privaten Haus, aber sowohl die Wiese, auf der in „Ex Machina“ der Hubschrauber Caleb absetzt, als auch die Stelle am Fluss, an der Ava wiederum auf den Hubschrauber wartet, befinden sich beide nur einen kleinen Spaziergang vom Spa entfernt.
Je nachdem aus welcher Richtung man zum Juvet Hotel anreist, empfehle ich bei der An- oder Abreise über die Norwegische Landschaftsroute Trollstigen zu fahren. Die Gebirgsstraße liefert mit ihren elf Haarnadelkurven an den steil aufragenden Felswänden und den eindrucksvollen Wasserfällen auf jeden Fall einen filmreifen Anblick. Am oberen Ende gibt es ein Besucherzentrum mit mehreren Aussichtsplattformen.
6. The Wave – Die Todeswelle
Die Geschichte des norwegischen Katastrophenfilms „The Wave“ von Roar Uthaug ist am Geirangerfjord angesiedelt und von einem realen Felsbruch und die dadurch ausgelöste Flutwelle, welche 1934 ein Dorf im Tafjord verwüstete, inspiriert. Tatsächlich wird auch eine Felsspalte im Berg Åkernes am Geirangerfjord laufend streng überwacht.
In der Hauptrolle des Filmes ist Kristoffer Joner als erfahrener Geologe Kristian zu sehen, der es an seinem letzten Arbeitstag im Erdrutsch-Frühwarnzentrum Geiranger mit einer Katastrophe zu tun bekommt, als gewaltige Felsbrocken in den Fjord stürzen und den von ihm befürchteten Tsunami auslösen. Inmitten der Panik versucht Kristian seine Familie in Sicherheit zu bringen.
Wichtiger Schauplatz und Drehort ist neben dem Geirangerfjord auch das Havila Hotel Geiranger, in dem Kristians Frau Idun (Ane Dahl Torp) arbeitet und sich aufgrund der nahenden Flutwelle in einen Bunker rettet. Der Hoteleingang ist im Film am Maråkvegen zu sehen, in Realität befindet sich dieser jedoch am oberen Hauptgebäude.
Eine Fahrt durch den Geirangerfjord, ohne Frage einem der schönsten Fjorde in ganz Norwegen, sollte man nicht verpassen, denn hier kann man zahlreiche steil herabstürzende Wasserfälle bewundern, darunter die berühmten Sieben Schwestern. Den besten Blick von oben gibt es an den Aussichtspunkten Flydalsjuvet oder Ørnesvingen, übersetzt Adlerschwinge.
Tipp: Die Fortsetzung des Filmes „The Quake – Das große Beben“, der drei Jahre nach der Naturkatastrophe im Geirangerfjord ansetzt, spielt komplett in Oslo.
7. Dune
Ende des Jahres kommt mit „Dune“ die Neuverfilmung des gleichnamigen, populären Sci-Fi-Romans von Regisseur Denis Villeneuve in die Kinos. Darin muss ein begabter junger Mann zu einem der gefährlichsten Planeten des Universums reisen, um die Zukunft seiner Familie und die seines Volkes zu sichern.
In einem der ersten veröffentlichten Szenenfotos des Filmes sehen wir Timothée Chalamet als Protagonisten Paul Atreides an einem Strand seines Heimatplaneten Caladan spazieren, bevor er sich nach Arrakis begibt.
Dieser traumhafte Strand mit den grünen Hügeln im Hintergrund, die ein wenig an Hawaii erinnern, befindet sich in Wirklichkeit in Norwegen. Genauer gesagt habe ich ihn auf der Halbinsel Stadlandet gefunden, dem nordöstlichen Teil von Nordfjord.
Wer Stadlandet einen Besuch abstattet, sollte unbedingt auch einen Stopp am Vestkapp einplanen. Der tatsächlich westlichste Punkt Norwegen liegt zwar weiter südlich, doch das markante Kap thront 500 Meter über dem Meer und bei guter Sicht kann man von hier aus in alle Richtungen weit in die Ferne blicken.
8. Star Wars: Das Imperium schlägt zurück
Während das Star-Wars-Universum immer weiter wächst und wächst, sind die Schauplätze der originalen Trilogie längst Kult. Dazu gehört auch der Eisplanet Hoth, auf dem in der fünften Episode „Das Imperium schlägt zurück“ der neue geheime Stützpunkt der Rebellen von den Streitkräften um Darth Vader aufgespürt wird.
Die Szenen, in denen Han Solo (Harrison Ford) und Luke Skywalker (Mark Hamill), sowohl der eisigen Kälte als auch dem Angriff der imperialen AT-ATs trotzen müssen, wurden 1979 in und um das Dorf Finse am Rande des Gletschers Hardangerjøkul gedreht. Verschiedene Wanderwege führen um den See Finsevatnet und in das Gletschergebiet.
Star-Wars-Fans werden die Berglandschaft hier leicht wiedererkennen. Im Winter sollte man jedoch nicht alleine ohne Guide losziehen. Der Bahnhof Finse liegt auf 1222 Metern und gleich daneben befindet sich das HotelFinse 1222, in dem die Filmcrew während der Dreharbeiten untergebracht war.
Gleich hinter dem Hotel entstanden die Szenen, in denen Luke nach seiner groben Begegnung mit einem Wampa entkräftet durch den Schnee robbt und Obi-Wan Kenobi ihn anweist, sich zum Dagobah-System zu Meister Yoda zu begeben. Im Februar veranstaltet das Hotel übrigens hin und wieder Fanevents, zu denen auch eine Drehorttour mit Hundeschlitten gehört.
Schon die Anreise mit der Bahn ist übrigens ein Highlight. Ich empfehle die Flåmbahn von Flåm hinauf ins Hochgebirge bis zur Bahnstation Myrdal zu nehmen und dort dann in die Bergenbahn nach Finse umzusteigen. Beide Verbindungen gehören zu den schönsten Zugstrecken auf der Welt, oder in diesem Fall in einer weit weit entfernten Galaxis.
9. Ragnarök
Ragnarök ist eigentlich die Sage vom Untergang der Götter. In der gleichnamigen Netflix-Serie hingegen tragen die Götter und Riesen der Nordischen Mythologie ihre Konflikte in der modernen Zeit aus.
Schauplatz der Geschichte ist der am Fjord gelegene Ort Edda, in den die Brüder Magne (David Stakston) und Laurits (Jonas Strand Gravli) zusammen mit ihrer verwitweten Mutter zurückkehren. Die Stadt leidet unter rätselhaften Umweltschäden, denen Magne nachforscht. Als er plötzlich übernatürliche Kräfte entwickelt, ist das der reichen Familie Jutul ein Dorn im Auge.
Fast alle Drehorte der Serie vom Hafen bis zur Schule befinden sich in der Stadt Odda am Sørfjord, einem Seitenarm des Hardangerfjords. Bis auf das Anwesen der Familie Jutul wurde kaum etwas für den Bildschirm verändert. Netflix hat der Stadt sogar einen Gedenkstein zur Serie vermacht, der in der Nähe des Torget am Wasser aufgestellt wurde.
Odda ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Touristen, die eine Wanderung zur Trolltunga planen. Der beeindruckende Felsvorsprung zehn Kilometer nordöstlich der Stadt ist ebenfalls in „Ragnarök“ zu sehen.
10. Mission: Impossible – Fallout
Auf den Spuren des Geheimagenten Ethan Hunt (Tom Cruise) sollte man möglichst schwindelfrei sein. Das betrifft auf jeden Fall die Zweikampf-Szene zwischen Hunt und dem Schurken John Lark (Henry Cavill) am Ende von „Mission: Impossible – Fallout“, denn sie spielt am Rand einer messerscharfen Klippe im Himalaya-Gebirge in Kaschmir.
In Realität wurde der Showdown jedoch auf dem berühmten Preikestolen, auf Deutsch Predigtstuhl, gedreht. Zum Felsplateau führt eine mindestens zweistündige Wanderung, die mit einem herrlichen Blick über den Lysefjord belohnt wird. Alternativ besteht die Möglichkeit, die etwa 600 Meter hohe Felskanzel vom Boot aus zu besichtigen, zum Beispiel von der Hafenstadt Stavanger aus.
Tom Cruise scheint es in Norwegen sehr gut gefallen zu haben, jedenfalls wurde erst kürzlich bekannt, dass er für die Dreharbeiten des nächsten Films der Mission-Impossible-Reihe wieder nach Fjord Norwegen zurückkehrt. Dann aber vermutlich in die Region rund um Åndalsnes.
Das waren die filmischen Highlights meiner Norwegen-Rundreise. Natürlich gibt es noch viele weitere Produktionen, die hier im Land gedreht wurden, zum Beispiel die Sci-Fi-Tragikomödie „Downsizing“ mit Matt Damon auf den Lofoten, die Serie „Vikings“, die unter anderem im Südwesten Norwegens entstand, oder auch der nächste Marvel-Film „Black Widow“ mit Scarlett Johansson, der in der Küstenregion Sunnmøre gedreht wurde.
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