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Pilgern auf dem St. Olavsweg

Erleben Sie norwegische Kultur, erfahren Sie mehr über die nordische Geschichte und nehmen Sie an einem europäischen Brauch teil – ob religiös oder nicht.

Eine Pilgerreise ist kein Spaziergang –  Sie wandern mehrere Stunden jeden Tag. Wenn Sie aber erst einmal Ihren Rhythmus gefunden haben und das Geräusch Ihrer Schritte und Wanderstöcke gleichmäßig wird, können Sie Ihren Gedanken freien Lauf lassen. Sie beginnen zu philosophieren über den Sinn den Lebens, die Liebe, Ihre Familie, Ihre Freunde. Womöglich fällt Ihnen das nervige Kinderlied wieder ein, von dem Sie dachten, Sie hätten es längst vergessen. Plötzlich kommt alles wieder.

In Norwegen gibt es viele Pilgerwege. Am beliebtesten sind die acht St. Olavswege zum Nidarosdom in Trondheim. Seit der Heiligsprechung des ehemaligen Wikingerkönigs Olav Haraldsson II. im Jahr 1031 ist der Sankt-Olav-Schrein im Nidarosdom der wichtigste Wallfahrtsort der nordischen Länder. Die acht Pfade zum Heiligtum führen auf insgesamt rund 3000 Kilometern durch ruhige Landschaften und malerische Dörfer mit kulturellem Erbe und tollen Möglichkeiten, lokales Essen zu zu probieren.

Die meisten Pilger wählen den wunderschönen Weg durchs Tal Gudbrandsdalen. Dieser führt 643 Kilometer von der Hauptstadt Oslo bis nach Trondheim, der drittgrößten Stadt Norwegens. Die Route ist der längste Pilgerweg des Landes und war im Mittelalter die Hauptstraße nach Nidaros (heute Trondheim). Die Wanderung nimmt mindestens 32 Tage in Anspruch. Dabei kommen Sie an historischen Sehenswürdigkeiten vorbei und wandern durch Kulturlandschaften und unberührte Natur. Mittelalterliche Bauernhöfen sorgen für kulinarische Erlebnisse mit saisonalen Zutaten aus der Region und stellen ein bequemes Bett für die Nacht bereit.

Ursprünglich war eine Pilgerreise rein religiöser Natur. Die Pilger erhofften sich dadurch entweder, von Krankheit und Schmerz geheilt zu oder von Sünden erlöst zu werden. Heute sind die Beweggründe einer Pilgerung höchst unterschiedlich und nicht mehr zwingend religiös. Für den einen ist es eine Bildungsreise, für den anderen ist es die Gelegenheit, in einer ruhigen Umgebung über das Leben nachzudenken. Die meisten modernen Pilger beschreiben die Reise als einezutiefst persönliche Erfahrung.

Zwischenstopps für Pilger

Wer meint, seine Pilgerreise allein mit Frohsinn und Glaube durchziehen zu können, dem wird früher oder später die Puste ausgehen. Irgendwann müssen die Batterien aufgeladen werden, und hierfür gibt es an den norwegischen Pilgerrouten zahlreiche Gelegenheiten zu vernünftigen Preisen – egal, ob Ihnen der Sinn nach einer Ruhepause, einer warmen Mahlzeit oder einer erfrischenden Dusche steht. Die Auswahl ist sehr vielfältig, von offenen Hütten mit Selbstverpflegung und eigenem Schlafsack bis hin zu Hostels und Hotels, in denen königlich aufgekocht wird.

Wenn Sie auf dem Gudbrandsdalenweg unterwegs sind, ist Sygard Grytting sehr zu empfehlen. Bauernhof und historisches Hotel zugleich, wird der Betrieb ist seit 700 Jahren familiengeführt und fühlt sich wie eine Reise in die Vergangenheit an. Hungrige Pilger werden mit Fisch und Fleisch aus den umliegenden Wäldern und Bergen, hausgemachtem Brot und Kuchen sowie Marmelade aus Beeren aus dem eigenen Garten verwöhnt. Sie können hier auch übernachten, sowohl an der historischen Stätte als auch in der Pilgerherberge.

Ihre letzte Gelegenheit, drinnen zu übernachten, bevor Sie zum Dovrefjell aufsteigen, ist der mittelalterliche Pilgerhof Budsjord. Probieren Sie den Elchtaco zum Abendessen und trinken Sie dazu ein Bier aus der örtlichen Brauerei Hubertus.

Dies sind jedoch nur zwei von Hunderten Orten, an denen Sie eine Mahlzeit und ein Bett bekommen. Finden Sie weitere Informationen und planen Sie Ihre Übernachtungen auf pilegrimsleden.no.

Der Nidarosdom: Endstation

Der St. Olavs Schrein im Nidarosdom in Trondheim ist seit der Heiligsprechung St. Olavs im Jahr 1031 ein wichtiger Wallfahrtsort für Pilger aus der ganzen Welt. Wo früher nur eine einfache Holzkapelle über seiner Grabstätte stand, entwickelte sich im Laufe der Zeit eine prächtige Kathedrale. Seither ist der Nidarosdom der traditionelle Ort für die Weihe des Königs des Landes und gilt auch als Norwegens Nationalheiligtum.

Der mächtige Dom in der Innenstadt von Trondheim ist wohl eines der schönsten Gebäude Norwegens. Innen ist er mit aufwendigen Kunstwerken und Skulpturen aus Stein verziert. Kein Wunder, dass die Pilger beeindruckt waren! Laut einem alten Pilgerritual sollten Sie den Dom übrigens erst dreimal umrunden, bevor Sie ihn betreten.

Überzeugen Sie sich selbst

Folgen Sie dem ehemaligen Krebspatienten Kes Blans auf seiner zweiwöchigen Pilgerreise von Oslo nach Trondheim.

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