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Autofahren in Norwegen bei winterlichen Bedingungen

Ein winterlicher Roadtrip durch Norwegen kann sich wie eine Fahrt durch ein Märchenland anfühlen. Es kann aber auch herausfordernd sein und man muss wissen, wie man bei widrigen Wetterbedingungen fährt.

Welche Reifen brauche ich? Wie fahre ich sicher bei Schnee und Eis? Hier finden Sie alles Wissenswerte für eine sichere Autofahrt im Winter in Norwegen.

Wenn Sie sich in Norwegen in der kalten Jahreszeit (Oktober bis April) hinter das Steuer setzen wollen, sollten Sie und Ihr Auto gut vorbereitet sein. Eisige und rutschige Straßen, Schnee, Dunkelheit und schlechte Sicht können den Roadtrip in dieser Jahreszeit zu einer Herausforderung machen.

Wenn Sie noch keine Erfahrung mit dem Autofahren im Winter haben, ziehen Sie ein Mietauto mit Fahrer in Betracht oder verwenden Sie öffentliche Verkehrsmittel.

Hier finden Sie alles Wissenswerte für eine sichere Autofahrt auf Norwegens Straßen.

Vorbereitungen

Reifen wechseln

Wechseln Sie auf Winterreifen oder Spikereifen, wenn es die Witterungsverhältnisse erfordern. Winterliche Verhältnisse können im Süden ab November vorherrschen, im Norden schon ab Anfang Oktober.

Spikereifen dürfen nur vom 1. November bis zum ersten Sonntag nach dem Ostermontag benutzt werden. In Nordland, Troms und der Finnmark dürfen Spikereifen nur vom 16. Oktober bis zum 30. April benutzt werden.

Wechseln Sie nicht erst bei Schneefall auf Winterreifen. Die Straßen können auch ohne Schnee bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vereist sein. Lassen Sie Ihr Auto besser stehen, bis sich das Wetter bessert oder Sie die Reifen gewechselt haben.

Prüfen Sie, ob Ihre Reifen in gutem Zustand sind und die richtige Profiltiefe haben. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter für normale Reifen und 3 Millimeter für Winterreifen. Abgefahrene Reifen können schwerwiegende Folgen haben – gehen Sie dieses Risiko nicht ein.

Überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck.

Werfen Sie einen Blick auf die detaillierten Reifenanforderungen.

Entfernen Sie Schnee und Eis

Führen Sie immer einen Eiskratzer, eine Bürste und eine kleine Schaufel im Auto mit. Entfernen Sie Schnee und Eis von allen Scheiben mit einem geeigneten Gerät. Improvisieren Sie nicht mit anderen Gegenständen, da Sie sonst das Auto und die Scheiben zerkratzen könnten. Wenn Sie Ihr Auto nicht von Schnee befreien und für ausreichende Sicht sorgen, müssen Sie mit einem Bußgeld und sogar dem Entzug Ihres Führerscheins rechnen.

Es ist verboten, ein Auto mit einem stark verschneiten Dach zu fahren. Achten Sie darauf, dass Ihre Scheinwerfer schneefrei und Ihre Scheibenwischer sauber und eisfrei sind.

Vergewissern Sie sich, dass Sie genügend frostsichere Scheibenwaschflüssigkeit dabei haben.

Auch die Mitnahme von zusätzlicher Ausrüstung wie Schneeketten kann wichtig sein, wenn Sie auf besonders schwierigen Straßen unterwegs sind. Packen Sie für Fahrten im Gebirge und auf dem Land eine Tasche mit warmer Kleidung, Decken, Lebensmittel und Getränke ein, falls auf der Straße oder mit dem Auto unvorhergesehene Probleme auftreten.

Vergewissern Sie sich, dass Ihr Auto über volle Batterien oder genügend Treibstoff verfügt.

Mietwagen

In Norwegen sind Mietwagen für die kalte Jahreszeit serienmäßig mit Winterreifen ausgestattet. Die meisten Autovermietungen stellen Ihnen alles Wichtige zur Verfügung, darunter Winterreifen, Schneeketten und Frostschutzmittel für Diesel.

Ein Blick auf die Wettervorhersage

Seien Sie vorbereitet und werfen Sie vor der Fahrt einen Blick auf die Wettervorhersage von Yr.no.

Das Wetter in Norwegen kann sich sogar innerhalb einer Stunde komplett ändern – ein klarer, blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein kann sich schnell in Schneesturm, Hagel und Dunkelheit verwandeln.

Eisregen: Wenn Regentropfen beim Auftreffen auf den Boden zu Eis gefrieren, spricht man von Eisregen. Dadurch wird die gesamte Fahrbahn mit einer dünnen Eisschicht überzogen, was das Fahren sehr gefährlich macht. Lassen Sie das Auto bei solchen Bedingungen stehen. Wenn Sie dennoch fahren müssen, warten Sie zumindest, bis die Straßen geräumt und gestreut sind – und fahren Sie langsam.

Die Straßen können nicht nur im Winter vereist sein. Das norwegische Wetter ist unberechenbar. Es kann auch im Frühherbst und Spätfrühling zu Glätte und schlechten Sichtverhältnissen kommen, auf hoch gelegenen Gebirgsstraßen kurzfristig sogar im Sommer.


Straßensperrungen

Bei Schneesturm, starkem Wind und schlechtem Wetter können Gebirgspässe, Brücken und exponierte Straßen durch Schranken oder rote Ampeln gesperrt werden. Das Umfahren einer solchen Sperrung ist lebensgefährlich, selbst wenn das Wetter in dem Moment nicht so schlecht scheint.

Gebirgspässe

Die Norwegische Straßenverwaltung schreibt gelegentlich das Fahren im Konvoi vor oder sperrt Bergpässe, wenn das Fahren nicht sicher ist.

Wenn Sie wissen, dass Sie im Konvoi fahren müssen, sorgen Sie für einen vollen Tank oder eine voll aufgeladene Batterie und nehmen Sie warme Kleidung, Verpflegung und warme Getränke mit.

Informieren Sie sich immer über die Wettervorhersage für Bergpässe.

Norwegische Landschaftsrouten

Einige der 18 Norwegischen Landschaftsrouten können im Winter wegen den hohen Gebirgspässe gesperrt werden – die Fahrverhältnisse sind oft schwierig und für Schneepflüge nur schwer erreichbar.

Wie man auf Schnee fährt

Erstens: ANSCHNALLEN! Dies ist der erste Lebensretter im Straßenverkehr.

Geschwindigkeit anpassen: Der wichtigste Rat ist, die Geschwindigkeit immer den Verhältnissen anzupassen. Auf vereisten und verschneiten Straßen kann im Verkehr plötzlich und unerwartet viel passieren.

Halten Sie bergauf eine gleichmäßige Geschwindigkeit ein, ohne zu schalten oder stark zu beschleunigen. So vermeiden Sie es, dass die Reifen durchdrehen oder stecken bleiben. Fahren Sie in einem niedrigen Gang bergab und vermeiden Sie abruptes Bremsen. Wenn Sie vor einer Kurve bremsen müssen, verringern Sie langsam vor der Kurve die Geschwindigkeit – schon bevor Sie das Lenkrad einschlagen.

Machen Sie einen Bremstest: So stellen Sie schnell fest, wie rutschig die Straße ist. Vergewissern Sie sich, dass kein Auto direkt hinter Ihnen fährt und wählen Sie eine gerade Straße. Bremsen Sie stark und Sie werden merken, wie schnell Ihr Fahrzeug langsamer wird. Testen Sie die Griffigkeit der Straße häufig, da sie sich während der Fahrt rasch ändern kann. Denken Sie daran, dass sich der Bremsweg auf schneebedeckter und glatter Fahrbahn erheblich verlängert, halten Sie also immer einen sicheren (größeren) Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.

Sorgen Sie für gute Sicht: Schalten Sie bei starkem Schneefall und schlechter Sicht das Licht ein und verlassen Sie sich nicht nur auf die Warnleuchten.

Bei Sichtweiten unter 100 Metern können Sie die Nebelscheinwerfer einschalten. Denken Sie daran, diese bei verbesserten Sichtverhältnissen wieder auszuschalten.

Engere Straßen: An schneereichen Stellen können die Pflugkanten sehr hoch sein und die Straße verengen.

Überquerende Tiere

Achten Sie auf Tiere auf den Straßen. Im Herbst und Winter ist das Risiko für solche Begegnungen auf Norwegens Straßen am größten.

  • Nehmen Sie Wildwechsel-Warnschilder ernst. Diese warnen vor einer realen Gefahr.
  • Fahren Sie in diesen Risikozonen langsamer.
  • Beobachten Sie das Gelände am Straßenrand und achten Sie auf Spuren im Schnee.
  • Hirsche und Elche sind selten allein unterwegs. Wenn ein Tier die Straße überquert, kommen oft andere. Und sie rennen schnell!

Quelle: NAF – Norwegischer Automobilverband

Mit dem E-Auto durch den norwegischen Winter

Es ist kein Geheimnis, dass die Jahreszeit vor allem bei E-Autos einen großen Unterschied ausmachen kann, denn tiefere Temperaturen beeinflussen die Batterie.

Generell erfordert das Fahren im Winter mehr Aufmerksamkeit. Wenn Sie mit einem Elektroauto unterwegs sind, sollten Sie so oft wie möglich anhalten und aufladen – vor allem in jenen Regionen Norwegens, in denen die Ladestationen weiter auseinander liegen. Staus oder Straßensperren wegen Schlechtwetters kann man nie ausschließen.

Die meisten Elektrofahrzeuge verfügen über einen Modus zur Verlängerung der Reichweite. Elektrische Energieverbraucher (wie Klimaanlage und Musik) werden ausgeschalten, dafür können Sie mehr Kilometer zurücklegen. In den wärmeren Monaten ist das eine gute Sache, aber im Winter ist die Heizung wichtig.

E-Autos aufladen

Laut NOBIL gibt es fast 30000 Ladepunkte und mehr als 8000 Schnelllader (Stand: August 2024). Also vergessen Sie die Reichweitenangst!

Ladestationen findet man ganz einfach auf der Karte von ladestasjoner.no oder zum Beispiel mit Google Maps oder Apple Maps. Viele moderne Autos zeigen Ihnen zudem das Ladenetz an und verfügen über entsprechende Apps.

In Norwegen gibt es viele Lademöglichkeiten. Sie sollten Ihre Batterie vor dem nächsten Stopp dennoch nicht vollständig entladen, da unvorhergesehene Probleme auftreten können, z. B. ein defektes Ladegerät.

Erfahren Sie mehr über das Elektroautofahren in Norwegen.

Auf zum elektrischen Roadtrip

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