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Waffeln sind der Inbegriff von Kos

In Norwegen ist immer Waffelzeit. Die Herzform des berühmten Feingebäcks kann kein Zufall sein, denn ob als kleine Nascherei oder edles Michelin-Gericht – die Norweger lieben ihre Waffeln.

Ob süß in Kombination mit saurer Sahne und Marmelade oder herzhaft mit pikantem Schinken und Ziegenkäse: Norwegische Waffeln sind einfach unwiderstehlich. Die fluffigen Leckerbissen sehen nicht nur zum Anbeißen aus, auch ihr Geruch macht süchtig. Glücklicherweise gibt es Waffeln fast überall, in Cafés und Restaurants, in Zügen, bei Sportveranstaltungen und natürlich in ganz vielen privaten Haushalten.

Norweger verstehen sich als Waffel-Experten und können leidenschaftlich darüber diskutieren, ob diese herzförmig oder quadratisch zu sein haben. Fest steht jedenfalls, dass norwegische Waffeln dünner und weicher sind als die amerikanischen oder belgischen. Das Beste an der norwegischen Variante ist, dass man sie den ganzen Tag über genießen kann, denn in Norwegen ist immer Waffelzeit.

Sogar in der gehobenen Küche ist der Waffel-Kult bereits angekommen, etwa im Restaurant Maaemo in Oslo. „Waffeln sind so ein wesentlicher Bestandteil der norwegischen Identität und Kultur, dass wir sie hervorheben mussten“, sagt Maaemo-Chefkoch Esben Holmboe Bang. Für ihn sind die besten Waffeln herzförmig, golden, knusprig und mit fermentiertem Getreide und Rinderfett gebacken.

„Waffeln sind ein wesentlicher Bestandteil der norwegischen Identität und Kultur“ – Esben Holmboe Bang

Wie mögen Sie Ihre Waffel?

Der junge Schwede Jonathan Larsson ließ sich von der Waffeltradition verzaubern, als er vor ein paar Jahren nach Oslo zog. Er begann damit, sie aus seinem Schlafzimmerfenster zu verkaufen, mit ungewöhnlichen Toppings wie Blauschimmelkäse, Wurst oder Kokosnuss. Seine Waffeln wurden zum Verkaufsschlager und so machte er bald sein Hobby zum Beruf und eröffnete das Waffelcafé Haralds Vaffel. Er selbst isst seine Waffeln am liebsten mit Butter, saurer Sahne und dem typisch norwegischen Braunkäse – der schmeckt süßlich und schmilzt perfekt auf der Oberseite.

Waffeln lassen viel Spielraum für Kreativität zu – die Möglichkeiten zum Garnieren und Verzieren sind grenzenlos. Warum also nicht gleich eine Waffel-Tour durch Norwegen unternehmen? Sie werden dabei je nach Region allerhand verschiedene Waffeln entdecken, etwa mit Ei und Kaviar oder Moltebeeren in Nordnorwegen, mit Marmelade und Braunkäse in der Telemark oder mit Eiscreme in Südnorwegen. Verpassen Sie auch nicht das Wahrzeichen der Stadt Moss: die Hotdog-Waffel.

Waffeln & Kos

Waffeln sind der Inbegriff von Kos, was auf norwegisch so viel wie „eine gute Zeit haben“ bedeutet. Der norwegischen Seemannskirche Sjømannskirken zufolge, sind Waffeln für im Ausland lebende Norweger ein Symbol für Heimweh und eine ermutigende Gaumenfreude. Seit über 150 Jahren ist die herzförmige Waffel das Markenzeichen für die norwegische Kirchengemeinde, die nicht weniger als 30.000 leckere Waffeln pro Jahr verkauft. Jede einzelne Kirche hat ihr eigenes Rezept. Sie alle sind auf der offiziellen Website der Sjømannskirkens (auf Norwegisch) zu finden.

Der Norweger Joar Mortveit aus Skjold machte an einem herrlichen Tag 2011 mit nur einer einzigen riesigen Waffel hunderte von Menschen satt. Die Aktion brachte ihm den Guinness-Weltrekord für die größte Waffel der Welt ein.

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