Viele Norweger wachsen mit einer starken Verbindung zur Natur auf. Von den Eltern in der Rückentrage mitgenommen, machen viele Kinder schon Wanderungen, bevor sie überhaupt laufen können. Der Begriff „Friluftsliv“ beschreibt den norwegischen Lebensstil im Freien, der Stress lindert und den Tag besser macht. Hier sind einige praktische Tipps, wie Sie aus einem Abenteuer in der Natur das Beste herausholen.
Alexander Read ist selbst erfahrener Wanderer und Vater von zwei Kindern und hat einige Tipps parat. In Norwegen kennt man ihn von seinem Instagram-Account „Mina og meg“ (Mina und ich). Dort teilt Read Schnappschüsse von seinen Abenteuern mit seiner vierjährigen Tochter Mina Floriana. Auf kurzen und langen Expeditionen haben die Beiden gemeinsam die unberührte Wildnis Norwegens erkundet.
Hier teilt Alexander Read zehn praktische Tipps für Eltern, die mit Kindern wandern gehen möchten.
1. Gehen Sie es einfach an
Sie müssen nicht gleich bei Ihrem ersten Ausflug in die Natur durch einen Nationalpark wandern, ein Lagerfeuer machen, mit einem Camping-Kocher Mahlzeiten zubereiten und ein Zelt aufbauen. Fangen Sie klein an und probieren Sie eine Sache nach der anderen. Wenn Sie für einen mehrtätigen Ausflug bereit sind: Stellen Sie Ihr Zelt schon davor zu Hause auf, damit Sie wissen, wie es funktioniert. Packen Sie auch alles bereits einen Tag vorher ein, das macht die Abreise gleich einfacher.
2. Machen Sie die Reise zu einem Familienprojekt
Sagen Sie zur Ihren Kindern „Wir machen gemeinsam einen Abenteuer-Trip“ anstatt über sie etwas wie „Ich nehme die Kinder mit auf eine Wanderung“ zu sagen. Ermutigen Sie Ihre Kinder dazu, sich an der Planung zu beteiligen. Lassen Sie sie mitreden, was Sie als Familie tun werden und was sie mitnehmen können, etwa Kleidung, Bücher, Spielzeug oder Essen.
3. Erklären Sie, was passieren wird
Helfen Sie den Kindern, sich ein Bild davon zu machen, wie sich die Reise entwickeln wird. Erklären Sie ihnen, wie die Landschaft aussieht und was Sie während der Wanderung tun werden, zum Beispiel wo Sie Ihre Mittagspause machen.
Es ist auch eine gute Idee, sich über Situationen zu unterhalten, die auftreten können, z.B. was passiert, falls die Kinder erschöpft sind. Wenn die Situation eintrifft, können Sie sie daran erinnern, was Sie miteinander besprochen haben.
4. Die Kleinsten an erster Stelle
Wenn die Kinder vor Ihnen gehen, haben Sie mehr Kontrolle und merken sofort, wenn sie müde werden, stürzen oder vom Weg abkommen. Lassen Sie sie die Dinge, auf die sie neugierig sind, erforschen und lernen Verantwortung zu übernehmen.
5. Genießen Sie den Moment
Das endgültige Ziel zu erreichen ist nicht das Wichtigste. Konzentrieren Sie sich darauf, was jeder Einzelne braucht, um in genau diesem Moment glücklich zu sein. Bereiten Sie alternative Routen vor, falls das Wetter oder die Stimmung eine Planänderung erfordern.
Und denken Sie daran: Es ist immer besser, rechtzeitig Pause zu machen oder umzukehren, als eine böse Überraschung zu erleben. Den Moment zu genießen macht es einfacher, die Magie beim Wandern mit der Familie zu bewahren.
6. Lassen Sie die Kinder mitreden
Fragen Sie Ihre Kleinen von Zeit zu Zeit wie sie sich fühlen und hören Sie ihnen aktiv zu. So können Sie die Länge Ihrer Wanderung eventuell anpassen oder vielleicht eine extra Pause einlegen und Schokolade essen. Geben Sie den Kindern eine Stimme und ermöglichen Sie ihnen, Entscheidungen zu treffen.
7. Seien Sie selbst einmal wieder Kind
Versuchen Sie, die Welt mit Kinderaugen zu sehen. Legen Sie eine Pause ein, auch wenn Sie gar keine brauchen, und halten Sie inne.
Wow, guck mal, ein riesiger Ameisenhaufen! Da, ein Stein, der aussieht wie ein Troll! Betrachten Sie die Wunder der Natur ganz genau. Es wird Ihren Geist beruhigen und die Kinder zum Erkunden und Spielen ermutigen. Auf diese Weise können sie über etwas anderes nachdenken, als nur das Ziel zu erreichen.
8. Tragen Sie die richtige Kleidung
Prüfen Sie die Wettervorhersage und nehmen Sie die dementsprechende Kleidung mit. Seien Sie sich bewusst, dass das Wetter in den Bergen blitzschnell umschlagen kann.
Es ist auch klug, einige Antworten parat zu haben, warum Ihre Kinder die Regenhose nicht gegen die Shorts wechseln sollen. Denn seien wir uns ehrlich – wenn die Kinder ihre Regenbekleidung einmal ausgezogen haben, wird es schwierig, sie ein zweites Mal davon zu überzeugen.
9. Haben Sie die Dinge zur Hand
Sie werden es nie bereuen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, schlau zu packen. Stellen Sie sicher, dass Wasser, Essen und zusätzliche Kleidung (etwa Mütze oder Handschuhe) griffbereit sind, falls Sie oder Ihre Kinder sie brauchen.
10. Wenn Sie all das vergessen, ...
… erinnern Sie sich daran, warum Sie diese Wanderung machen. Es geht nicht darum, ob das Lagerfeuer ein Erfolg war oder ob Sie Ihr geplantes Ziel erreicht und ein Zelt aufgebaut haben oder ob Sie auf halben Weg umkehren mussten. Das Wichtigste ist, dass sich jedes Familienmitglied wohl fühlt und die gemeinsame Zeit in der Natur genießt.
Lesen Sie die ganzen Geschichte über Mina (4), die 300 Nächte in einem Zelt verbracht hat und lassen Sie sich von ihr zum Wandern in den norwegischen Bergen inspirieren. Machen Sie sich mit dem Konzept „Friluftsliv", der norwegischen Naturverbundenheit, vertraut.
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