Kunstsilo –
Kunst in allen Ähren
Gemälde statt Getreide: Südnorwegens neues, bahnbrechendes Kunstmuseum in Kristiansand
Gemälde statt Getreide und Kunst statt Korn: Auf der kleinen Insel Odderøya vor der Küste Kristiansands wurde im Jahr 1935 ein Getreidesilo gebaut. Heute gehört es zu den innovativsten Kunst- und Kulturzentren Nordeuropas!
Auf einer kleinen Insel vor der Küste der südnorwegischen Stadt Kristiansand steht ein 38 Meter hohes, weißes Gebäude. Früher diente dieses Silo als Notlager für 15.000 Tonnen Getreide. Nach der Umgestaltung wurde es im Mai 2024 als neues Kunst- und Kulturzentrum der Stadt eröffnet.
Ein Wahrzeichen der Stadt
Im Baujahr 1935 war es Kristiansands erstes Gebäude im Stile des Funktionalismus – und erst das zweite funktionalistische Silo in ganz Norwegen, das nur zwei Monate nach Vippetangen in Oslo errichtet wurde.
Im Laufe der Jahre war das Gebäude Gegenstand vieler Diskussionen, wurde aber auch zu einem Wahrzeichen der Region.
„Dieses große und einzigartige Gebäude hat für die Stadt wirklich etwas bedeutet. Historisch gesehen ist es eines der interessantesten Gebäude in Kristiansand. Ein architektonisches Wahrzeichen der Stadt“, wird der Historiker und ehemalige Direktor des Vest-Agder-Museums, Jan Henrik Munksgaard, auf der Website des Kunstsilos zitiert.
Von den Ähren zur Ästhetik
Das Silo war ein großer Erfolg und wurde viele Jahre lang für die Lagerung von Getreide genutzt, das in der nahe gelegenen Stadtmühle produziert wurde. Zwei Jahre nach der endgültigen Schließung der Mühle im Jahr 2008 beschloss der Stadtrat, das Silo zu erhalten.
Im Jahr 2015 schenkte der Finanzier Nicolai Tangen dem Kunstmuseum Sørlandet in seiner Heimatstadt einen großzügigen Teil seiner privaten Kunstsammlung mit nordischer Kunst aus den 1930er Jahren bis heute. Gleichzeitig schlug er vor, das Getreidesilo als neues Kunstmuseum in Kristiansand zu nutzen. Vier Jahre später begannen die Arbeiten an der kompletten Umfunktionierung des Gebäudes.
Das Kunstsilo wird eines der innovativsten Kunst- und Kulturzentren Nordeuropas. Es beherbergt drei ständige Sammlungen, darunter die Tangen-Sammlung – die weltweit größte Sammlung moderner nordischer Kunst. Das Kunstmuseum stellt auch regionale Kunstwerke in verschiedenen Formaten aus.
Zudem wird es nicht nur ein Museum sein, sondern auch eine Arena für innovative digitale Kunstinteraktion mit Veranstaltungen, Konzerten, Workshops und Debatten.
Entspannen Sie sich nach dem Besuch in der coolen Rooftop Bar (geöffnet von Donnerstag bis Samstag zwischen 11 Uhr Vormittag und 2 Uhr Früh). Hier genießen Sie einen fantastischen Blick über die Stadt und die wunderschöne südnorwegische Schärenlandschaft. Das Museum verfügt auch über ein Café und eine Brasserie im Erdgeschoss, die täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet sind.
Eine dynamische Kulturregion
Das neue Kunstmuseum reiht sich ein in eine Vielzahl von Kulturzentren, Museen und Galerien in Südnorwegen. Ganz in der Nähe liegt das Theater- und Konzerthaus Kilden, ein 2012 eröffnetes Zentrum für darstellende Künste mit einer wunderschönen Architektur. Besuchen Sie auch die vielen kleinen und einzigartigen Kunstgalerien in der Region.
Die Museums-Insel Odderøya ist ein beliebtes Naherholungsgebiet in Kristiansand. Bei einem Spaziergang über die idyllischen und ausgeschilderten Wege entdeckt man noch heute die alten Kanonenstellungen des ehemaligen Marinestützpunkts. Genießen Sie dabei zudem die herrliche Aussicht auf den Osthafen und die Festung Christiansholm (1672).
Tauchen Sie etwas weiter südlich in die Welt der Kulinarik ein – das preisgekrönte Michelin-Sterne-Restaurant Under liegt unter dem Meer und verfügt über ein riesiges Unterwasserfenster. Nach der Wiedereröffnung mit einem neuen Konzept sind die Preise jetzt erschwinglicher, das Erlebnis ist aber nach wie vor beeindruckend.
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