Wollen Sie die besten Routen und Parkplätze finden und andere praktische Tipps bekommen? Die Expertin Stine Mari Velsvik teilt die wichtigsten Do's und Don'ts beim Reisen mit dem Wohnmobil in Norwegen.
Die Familie von Stine Mari Velsvik kaufte 2014 ihr erstes Wohnmobil. Seitdem reisen sie damit durch Norwegen – in jeder Jahreszeit! Mit so viel Erfahrung weiß Velsvik alles über das Reisen mit dem Wohnmobil in Norwegen und hat jede Menge Tipps und Tricks für Sie.
„Einer der Hauptvorteile des Reisens mit einem Wohnmobil oder Campervan ist, dass man so frei ist. Sie können weitere Orte erkunden und in Ihrem eigenen Tempo reisen“, erklärt Velsvik.
Ihre Erfahrungen mit dem eigenen Wohnmobil teilt sie seit 2022 in dem Ratgeber Bobil – Opplevelser for livet („Wohnmobile – Erlebnisse fürs Leben“). Das Buch ist vollgepackt mit praktischen Tipps, Reiseideen und einem Überblick über die Regeln.
„Norwegen ist ein sehr sicheres Reiseland und man hat so viel Platz! Vor allem, wenn Sie außerhalb der Saison reisen, was ich empfehlen würde“, sagt Stine Mari.
Machen Sie sich mit ihren Expertentipps fit für einen Wohnmobil-Urlaub in Norwegen. Hier ist alles, was Sie wissen müssen:
Lernen Sie die norwegischen Straßen kennen
„Seien wir ehrlich: Wir haben viele enge, kurvige Straßen in Norwegen. Daher muss man beim Fahren mit dem Wohnmobil besonders vorsichtig sein – vor allem dann, wenn man die norwegische Landschaft nicht gewohnt ist“, gibt Stine Mari zu denken.
Auf einigen Straßen sind Wohnmobile und Wohnwagen nicht zugelassen, achten Sie also auf die Verkehrszeichen. Dazu gehören auch einige Norwegische Landschaftsrouten. Brücken können zudem wegen des starken Windes zeitweise geschlossen sein, besonders im Herbst und Winter.
„Stellen Sie sicher, dass Ihr Wohnmobil für die norwegischen Straßen und Wetterbedingungen geeignet ist. Nicht alle Wohnmobile können die steilsten Hänge hinauffahren und sich über kurvenreiche Straßen hinunterschlängeln. Und versuchen Sie, Ihr Fahrzeug nicht zu überfüllen! Sichern Sie sowohl Ladung als auch Passagiere vor der Fahrt“, sagt Stine Mari.
Reisen Sie auf schmalen Straßen? Halten Sie Ausschau nach Parklücken am Straßenrand, um andere Fahrzeuge passieren zu lassen. Dies sorgt für einen reibungslosen Verkehr und ist sowohl für Sie als auch für andere Verkehrsteilnehmer sicherer.
Wo Sie fahren können
Grundsätzlich dürfen Sie alle Straßen benutzen, auf denen Autos zugelassen sind, also alle öffentlichen Straßen. Sie können auch auf Privatstraßen fahren, wenn der Eigentümer dies zulässt. Einige Tunnel haben Höhenbeschränkungen, einige Brücken Gewichtsbeschränkungen – beachten Sie daher die Verkehrszeichen.
Finden Sie den perfekten Campingplatz
Im ganzen Land finden Sie Campingplätze für Wohnmobile und Wohnwagen. Diese sind oft kinderfreundlich und bieten viele unterhaltsame Aktivitäten für die ganze Familie.
„Ich rufe den Campingplatz immer vor meiner Ankunft an – nur um sicherzugehen, dass er freie Plätze hat. Das ist nicht immer notwendig. Doch wenn Sie in der Hochsaison (Sommer) oder zu beliebten Campingplätzen reisen, ist es besser, sich vorher zu erkundigen“, sagt die Autorin. Auch bei längeren Aufenthalten ist es laut Stine Mari sinnvoll, einen Platz im Voraus zu buchen.
Schauen Sie sich diese ausgezeichneten Campingplätze an:
Es wird dringend empfohlen, Campingplätze und ausgewiesene Stellplätze für Wohnmobile zu nutzen. Das gilt vor allem für die Hochsaison und beliebte Gegenden. Die größten Städte und einige Gemeinden beschränken das Parken von Wohnmobilen. Das Parken und Campen ist dann nur in ausgewiesenen Bereichen erlaubt.
Denken Sie daran, dass Sie durch die Nutzung von Campingplätzen die lokale Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen. Verantwortungsvolles Reisen macht einen Unterschied.
In einigen Regionen können Sie auch außerhalb von Campingplätzen parken. Das norwegische Jedermannsrecht erlaubt Ihnen freien Zugang zur Natur, solange Sie mit Bedacht vorgehen. Dank dieses Rechts können Sie Wohnmobil oder Wohnwagen neben der Straße im freien Gelände (auch „nicht eingezäuntes Land“ genannt) parken, sofern Sie Rücksicht nehmen und umsichtig handeln.
Denken Sie daran, dass Sie mindestens 150 Meter von bewohnten Häusern und Hütten entfernt parken müssen. Sie müssen zudem Privatgrundstücke und Ackerland meiden und Rücksicht auf Ihre Umgebung nehmen.
„Die Website bobilplassen.no bietet viele Informationen über Parkplätze und Entsorgungsplätze für Wohnmobile. Daher würde ich empfehlen, einen Blick darauf zu werfen“, sagt Stine Mari.
Die Wintersaison
„Seien Sie besonders vorsichtig im Straßenverkehr. Der Winter kann in Norwegen rau sein, und sowohl Sie als auch Ihr Fahrzeug sollten darauf vorbereitet sein“, sagt Stine Mari. Sie empfiehlt, immer eine Thermodecke und warme Kleidung dabei zu haben, falls unterwegs etwas passiert.
„Stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrzeug wintertauglich ist. Es sollte gut isoliert sein, sonst drohen kalte Nächte“, erklärt Stine Mari.
Bei guter Vorbereitung bietet der Winter laut der Autorin einzigartige Erlebnisse.
„Immer mehr Skigebiete bieten Stellplätze für Wohnmobile an, das ist großartig. Man kann praktisch direkt neben dem Skigebiet schlafen“, ist Stine Mari begeistert.
Denken Sie jedoch daran, dass einige Campingplätze außerhalb der Saison geschlossen sind, also informieren Sie sich immer vorher. Dies gilt auch für Entsorgungsanlagen.
Stine Maries Packliste
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Eine warme Decke und Winterkleidung
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SPOT oder Garmin (oder gleichwertig), falls Sie von einem Ort ohne Mobilfunkempfang kommunizieren müssen.
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Laden Sie die Notruf-App 113 für Ihr Mobiltelefon herunter. Die App erleichtert Rettungskräften die Lokalisierung Ihres Standorts.
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Vorsicht statt Nachsicht! Machen Sie einen Erste-Hilfe-Kurs.
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Erste-Hilfe-Kasten
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Taschenmesser
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Eine gute Stirnlampe
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Notladekabel und Ladekabel für Mobiltelefone
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Wasser und Wasserflasche
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Snacks
Stine Maris Lieblingsplätze
Auf der Suche nach einem einzigartigen Urlaub? Werfen Sie einen Blick auf die Tipps der Expertin zu den besten Plätzen und Erlebnissen.
1. Øygarden, außerhalb von Bergen
„Dies ist der Ort für alle, die schöne Aussichten auf das Meer und Wassersport suchen“, erklärt Stine Mari.
Sie wuchs zudem selbst in Øygarden auf, einer Gemeinde in der Provinz Vestland, westlich von Bergen.
„Die Gegend ist ein Paradies zum Tauchen und Paddeln. Wenn Sie das Freitauchen ausprobieren möchten, können Sie bei Frivannsliv im kleinen Dorf Frekhaug Kurse belegen und Ausrüstung mieten. Besuchen Sie zum Tauchen Nemo in der Stadt Bergen“, sagt Stine Mari und fügt hinzu, dass die Gegend auch viele Kletterabenteuer bietet.
Die Autorin empfiehlt zudem eine Fahrt nach Glesvær, einem alten Handelsplatz und Fischerdorf auf der Insel Sotra, wo Windsurfer ihren Spaß haben. Wenn Sie auf der Suche nach einem entspannteren Urlaub sind, besuchen Sie das kulturhistorische Juwel Glesvær Café oder die Bäckerei Bakstehuset auf Askøy.
2. Der Hardangerfjord
„Hier entdecken Sie ein Sommerskizentrum. Wenn das Wetter gut ist, haben Sie eine epische Aussicht. Und der lustige Teil? Am Ende des Skitags können Sie den Berg hinunterfahren und ein Bad im Fjord nehmen“, erklärt Stine Mari.
Sie empfiehlt einen Besuch der Region Hardangerfjord im August, da es dann weniger Besucher gibt und Erntezeit ist.
„Schauen Sie in einem der vielen Hofläden vorbei und kaufen Sie frisch geerntetes Obst! Es gibt auch mehrere Ciderfarmen in der Gegend, die Cider-Safaris anbieten. Denken Sie nur daran, sich schon vor Ihrem Besuch einen Parkplatz für die Nacht zu suchen“, sagt Stine Mari.
Die Autorin ermutigt zudem, abseits der touristischen Pfade zu reisen. Lassen Sie die touristischen Orte aus und begeben Sie sich außerhalb der Hauptsaison auf ein Abenteuer. Auf der Hochebene Hardangervidda finden Sie mehrere Rastplätze.
3. Kinn in Fjord Norwegen
„Die Gemeinde Kinn ist ein großartiger Ort für Wohnmobil-Abenteuer. Ich würde empfehlen, am Refviksanden zu campen – einer der schönsten Strände Norwegens“, schwärmt Stine Mari.
In der Umgebung finden Sie mehrere Wanderrouten, Angelplätze und den Kannesteinen – ein von Wellen, Eis und Stein geformter Stein, der ein beliebtes Fotomotiv ist.
4. Jæren in der Region Stavanger
„Das Jæren-Gebiet ist so schön, selbst wenn es in Strömen regnet! Die Landschaft ist ziemlich flach, das Fahren daher einfach. Und es gibt viel zu erleben, egal ob Sie surfen, am Strand spazieren gehen oder fantastisches lokales Essen probieren möchten“, sagt Stine Mari.
Jæren liegt in der Region Stavanger und erstreckt sich von der Gemeinde Randaberg im Norden bis nach Hå im Süden. Das größte Stadtgebiet in Jæren sind die angrenzenden Städte Stavanger und Sandnes.
„In Stavanger finden Sie einen tollen Campingplatz mitten in der Stadt. Die Region ist generell sehr geeignet für Wohnmobile, egal ob Sie Naturerlebnisse oder Stadtleben bevorzugen“, erklärt Stine Mari.
5. Jotunheimen-Berge
„Wenn ich in den Bergen von Jotunheimen unterwegs bin, nutze ich das Wohnmobil gerne als Ausgangspunkt für Wanderungen. Ich würde dazu den Monat September empfehlen. Es ist eine schöne Jahreszeit, in der weniger Menschen als im Sommer unterwegs sind. Seien Sie aber auf Schnee vorbereitet! Hoch oben in den Bergen geht es früh los“, warnt Stine Mari.
Stellplätze für Wohnmobile und Campingplätze
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