Wollaholics bekommen davon nie genug:
NORWEGISCHE STRICKWAREN
Geschickt gestrickt!
Wenn es ein norwegisches Souvenir gibt, das garantiert nicht zur Enttäuschung wird, dann ist das ein Norweger-Pullover.
Wo immer man in diesem Land hinkommt, egal bei welchem Wetter und zu welcher Jahreszeit, sieht man Menschen mit Norweger-Pullover – so sind wir Norweger eben gestrickt!
Die tolle Wolle!
Wolle ist atmungsaktiv, isoliert und hält Feuchtigkeit vom Körper fern. Außerdem ist sie temperaturausgleichend und selbstreinigend.
Es gibt kein schlechtes Wetter, wenn man genug Wolle hat! Ob mit einem dicken Pullover und schönen Mustern in der kalten Jahreszeit …
… oder einem flauschigen, bunten Pullover an nordischen Sommertagen!
Und wer weiß?
Vielleicht können Sie mit einem wunderschönen Norweger-Pullover sogar jemanden umgarnen?
Stricken ist ein wichtiger Teil der norwegischen Geschichte, und Strickwaren haben sich von unentbehrlicher Arbeitskleidung zu hochgeschätzter Mode entwickelt. Doch warum sind wir heute solche Wollaholics?
Komme was Wolle!
Jeder zweite Norweger trägt handgestrickte Pullover, Schals und Fäustlinge in den verschiedensten Farbkombinationen.
Wenn Sie in Norwegen unterwegs sind, können Sie jederzeit strickenden Menschen begegnen – ob im Café, in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Besprechungen oder Vorträgen, in einer Bar oder sogar beim Wandern! Stricken ist ein wichtiger Teil der norwegischen Kultur.
Manche bekommen Strickwaren von ihrer Großmutter, aber viele stricken auch selbst. Ob Frauen, Männer und sogar Teenager – Norweger spinnen nicht, sie stricken!
Niemand weiß genau, wie alt die Kunst des Strickens ist. Vermutlich strickte man in Norwegen seit dem frühen 16. Jahrhundert oder schon früher.
Die mechanisierte Strickindustrie begann im 18. Jahrhundert. Es entwickelten sich regionale Muster, und in einigen Dörfern wurde gestrickte Kleidung Teil der lokalen Trachten und der Volkskultur.
Lokale Strickmuster
Norwegen ist für seine große Vielfalt an Strickmustern bekannt.
Regionaltypische Pullover mit einzigartigen Mustern finden Sie in verschiedenen norwegischen Orten, darunter in Setesdal, Telemark, Valdres, Lofoten, Fana, Haukeli und Henningsvær.
Werfen Sie einen Blick auf die verschiedensten Muster im ganzen Land.
Zu den bekanntesten norwegischen Strickmustern gehören das legendäre Marius-Pullover-Muster und das Selbu-Rosenmuster, das für Selbuvotter (Fäustlinge) und Selbukofte (Jacken) verwendet wird.
Norweger-Pullover fühlen sich wie die Natur an.
“Ich glaube, dass norwegische Strickwaren so beliebt sind, weil unsere Muster so unverwechselbar und fast zu nationalen Symbolen geworden sind.”
Annemor Sundbø – „Die Mutter des Strickens“
Annemor Sundbø wird aufgrund ihrer Forschungen zur Kulturgeschichte des Strickens als „Mutter des Strickens“ bezeichnet. Sie ist außerdem Handarbeitslehrerin, Textildesignerin und Autorin.
1983 übernahm sie Tweed og Ulldynefabrikk in der Nähe von Kristiansand – das kleine Wollgeschäft spezialisierte sich auf das Recycling von Wolle. Dort begann sie mit ihren Forschungen zur Strickkunst.
„Ich glaube, dass Strickwaren im Trend liegen, weil die Leute heutzutage die Umwelt schonen wollen, indem sie ihre Kleidung wiederverwenden. Deshalb holen sie ihre alten Kofte vom Dachboden.“
Kofte sind in!
„Scheinbar sind norwegische Kofte (Wollpullover im Tunika-Stil) zu einem Modetrend geworden!“
Sundbø glaubt, dass das mit den schönen Mustern zu tun hat. Sie denkt zudem, dass die sozialen Medien die Popularität des Strickens fördern.
„Online kann man sich selbst mit Menschen am anderen Ende der Welt über Techniken und Muster austauschen! Stricken ist eine soziale Aktivität, die Menschen zusammenbringt.“
Stricken ist keine Frage des Alters
„Stricken entspannt mich und ich kann es überall machen. Ich glaube, dass es ein beliebtes Hobby ist, weil die Leute heutzutage mehr auf die Umwelt sowie auf Slow Fashion achten und eine Do it yourself-Mentalität haben. Es ist eine schöne Art, die Tradition fortzusetzen.“
Tonje Hærnes Doseth ist eine 19-jährige Strickerin aus Gudbrandsdalen. Sie begann im Alter von 10 Jahren mit dem Stricken, nachdem sie es von ihrer Großmutter und durch YouTube-Tutorials gelernt hatte. Ihren ersten Pullover strickte sie während der Pandemie im Jahr 2020.
Auf Instagram ist sie mit ihrem eigenen Strick-Account vertreten und Teil der Gruppe „young knitters“. Inzwischen hat sie viele verschiedene Kleidungsstücke für sich selbst, ihre Familie und Freunde entworfen.
„Ich glaube, dass das Stricken bei jungen Leuten immer beliebter wird, weil Strick-Influencer ihre Arbeit teilen und uns inspirieren. Dank der sozialen Medien kann man Stricken heute viel einfacher lernen und sich inspirieren zu lassen.“
Stricken ist keine Frage des Geschlechts
Arne Nerjordet und Carlos Zachrisson sind bekannt für ihre originellen, farbenfrohen und visuell auffälligen Designs, inspiriert von ihrer skandinavischen Herkunft. 2001 gründeten sie ihr Label Arne & Carlos.
„Wir glauben, dass Stricken so beliebt ist, weil man das eigene Produkt auch tragen und benutzen kann. Da Norwegen ein kaltes Land ist, können wir unsere Kreationen das ganze Jahr über tragen“, sagen die Designer, Textilkünstler und Autoren Arne und Carlos.
Statistisch gesehen stricken mehr Frauen als Männer. „Wir wissen nicht, warum das Stricken bei Frauen beliebter ist. Wir kennen viele Männer, die stricken!“
Groß in den USA
„Für uns hat das Stricken als Hobby begonnen, aber jetzt haben wir Millionen von Aufrufen auf YouTube, wo wir Strickanleitungen teilen.“
Mit über 178.000 Abonnenten haben Sie den beliebtesten YouTube-Kanal zum Thema Stricken in den USA!
„Stricken ist in den USA sehr populär. Viele norwegische Amerikaner interessieren sich für das norwegische Kulturerbe, deshalb laufen in den USA viele Menschen in Norweger-Pullovern herum“, erklären sie.
Von der Strickwolle zur Strickwelle
Unn Søiland Dale gilt als Pionierin des Strickens und wurde als „Norwegens erste Karrierefrau“ bezeichnet, da sie traditionelle norwegische Strickmuster weltweit bekannt machte. Sie arbeitete mit französischen Modehäusern zusammen und beeinflusste internationale Modetrends.
Dales Großvater brachte ihr schon früh das Stricken bei, noch bevor sie lesen konnte.
Ihre bekanntesten Modelle – Marius, Eskimo und Geilo – wurden von den legendären Bergsteigern Stein und Marius Eriksen getragen und dadurch berühmt.
In dem norwegischen Film Troll i ord aus dem Jahre 1954 trugen die Schauspieler Strickwaren von Dale. Der Film löste eine große Strickwelle in Norwegen aus.
Dales Modelle Eskimo und Geilo wurden 1954 in der britischen Vogue vorgestellt. Eskimo erschien zudem auf dem Titelblatt der französischen Vogue. Immer mehr internationale Berühmtheiten zeigten sich daraufhin in traditionellen norwegischen Pullovern von Dale.
Aus diesem Trend entstand der Begriff „Norwegerpullover“. Dales Entwürfe gehören bis heute zu den beliebtesten Strickmustern in Norwegen.
Im Jahr 2024 eröffnete Unns Tochter eine Ausstellung in Haugesund (Unns Geburtsort) und stellt nun Handstrick-Designs von Weltrang aus. Die Ausstellung Exclusive Handknits ist das ganze Jahr über geöffnet und hat dieselben Öffnungszeiten wie die Touristeninformation von Haugesund.
Wo kann man sie kaufen?
Wenn Sie die Kunst des Strickens noch nicht beherrschen, können Sie in den Geschäften sehr schöne handgefertigte oder industriell hergestellte Norweger-Pullover in Top-Qualität kaufen – so sehen Sie wie ein echter Norweger aus!
Sie finden Sie eine große Auswahl an Strickpullovern in Handarbeitsläden, Bekleidungsgeschäften und Sportgeschäften in ganz Norwegen.
Handgefertigte Pullover, Fäustlinge, Socken, Mützen und andere Wollprodukte werden oft auch auf Märkten und in Hofläden verkauft.
Maschinell gefertigte Qualitätspullover bekommen Sie in Strickwarengeschäften in ganz Norwegen sowie in den Werksverkäufen der Devold-Fabrik in Langevåg (bei Ålesund) oder von Dale of Norway in Dale (bei Bergen). Viele hochwertige Strickwaren finden Sie zudem in den 28 Geschäften von Norsk Flid Husfliden (Seite nur auf Norwegisch), die in ganz Norwegen Produkte norwegischer Designer anbieten.
Wenn Sie selbst stricken möchten, können Sie Garn in Strickgeschäften kaufen. Die bekanntesten norwegischen Marken sind Sandnes Garn, Rauma Garn und Hillesvåg Ullvarefabrikk. Man kann Garn und Strickwaren auch online bestellen. Einige lokale Garnhersteller produzieren ihren Garn sogar aus Schaf-, Alpaka- und Kaninchenwolle!
Übrigens: Wenn Sie einen Norweger kennen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Sie zum Geburtstag oder zu Weihnachten Strickwaren geschenkt bekommen.
Erfahren Sie mehr über Norwegens berühmteste Fäustlinge!
Jetzt kennen Sie das perfekte norwegische Souvenir!
Ein legendäres norwegisches Strickmuster: die Geschichte der Selbu-Rose
Die Geschichte des berühmten norwegischen Strickmusters – der Selbu-Rose – und des kleinen norwegischen Dorfes Selbu ist ein wahres Weihnachtswunder!
Die tolle Wolle
Hält immer warm und kommt nie aus der Mode!
Strickwaren in Norwegen
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