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Lachsangeln in Norwegen

Träumen Sie davon, in den besten und bekanntesten Lachsflüssen der Welt zu angeln? In Norwegen, dem Königreich des Wildlachses, macht das Angeln in der Wildnis heute noch genauso viel Spaß wie in den 1820er Jahren, als die Briten Freude daran fanden.

Plötzlich zieht es an der Angelleine.

„Sie sind sozusagen on-line, nehmen den Takt der Natur ein. Jetzt oder nie“, sagt Torfinn Evensen, Leiter von Norske lakseelver (deutsch: Norwegische Lachsflüsse). Die Organisation vertritt die Interessen von Inhabern von Fangrechten und Eigentümern von mehr als 100 Lachsgewässern.

Wenn Sie einen Lachssprung in der Nähe gesichtet haben, ist erst einmal Geduld angebracht. Es ist nämlich gar nicht so einfach, Kontrolle zu erlangen und letztendlich einen Fisch aus dem Fluss zu ziehen. Man weiß nie so genau, was passiert. Die Fische können sich mit Turbo-Geschwindigkeit den Fluss hinunterbewegen. Bleiben Sie ruhig und erzwingen Sie nichts, sonst verlieren Sie nur den Köder. Vergessen Sie nicht: Der Lachs ist der Boss. „Wenn die Arbeit getan ist, haben Sie höchstwahrscheinlich einen persönlichen Herzschlagrekord aufgestellt“, sagt Torfinn.

Kein GPS-System der Welt kommt an den natürlichen Orientierungssinn des Lachses heran. Nach ein bis drei Jahren im Meer kehrt er zu dem Fluss zurück, in dem er geschlüpft ist. „Es ist einfach magisch“, sagt Torfinn.

Nur wenige der Lachse im Meer kehren tatsächlich zu ihren Flüssen zurück. „Die, die es schaffen, haben über weite Meeresgebiete Fisch und Tintenfisch gefressen und alle Gefahren wie Haie, Wale, Thunfische und Schwertfische überlebt. Es ist eine Odyssee. Umso beeindruckender ist es natürlich, einen wilden Lachs in seinen Händen zu halten“, sagt Jostein Henriksen vom Online-Angelmagazin Opstrms (norwegische Abkürzung für „flussaufwärts“).

Lachsangeln auf die norwegischer Art

Jostein betont, dass Norwegen schon seit 200 Jahren, als englische Angler hier ankamen, der perfekte Ort fürs Lachsangeln ist. „Sie werden einige der weltbesten und bekanntesten Lachsflüsse finden und haben noch dazu die Möglichkeit, die Lachse freilebend zu angeln.“

Torfinn findet, dass sich Norwegen von anderen Lachsnationen dadurch unterscheidet, dass es ein sicheres Land ist und die berühmtesten Flüsse ganz einfach mit dem Bus oder dem Zug erreichbar sind. „Einige haben sogar einen Flughafen an der Flussmündung, weil die Landschaft dort normalerweise flach ist“, sagt er.

„Wenn Sie ein Elektroauto mieten, können Sie in kurzer Zeit mehrere Lachsflüsse erkunden“, empfiehlt Torfinn. Die Flüsse laufen so eng zusammen, dass die Reichweite des Elektrofahrzeugs in den meisten Fällen ausreicht. Rund um den Flughafen Sola in Stavanger gibt es besonders viele Lachsflüsse. Dasselbe gilt auch für den Flughafen Værnes in Trøndelag.

Top Bedingungen für Angler

Die Sommernächte in Norwegen sind lang und hell. Dadurch können Sie auch ganz früh am Morgen oder spät am Abend angeln gehen. Zu diesen Zeiten erleben Sie die Natur ganz anders als am Tag. „Alle möglichen Tiere können friedlich zum Fluss kommen, um zu trinken. Wir sitzen dann regungslos da und schauen ihnen zu“, sagt Torfinn.

„In Norwegen befindet sich der Fluss, an dem der Lachs am höchsten über den Meeresspiegel hinauf schwimmt“, sagt Jostein von Opstrms, der gerade ein Buch über Wildlachs schreibt. „In der Driva schwimmt er über 600 Höhenmeter durch verrückte Stromschnellen und enge Schluchten fast bis hinauf zum Dovrefjell. Der Gedanke, dass Fische Berge hinaufsteigen ist faszinierend.“

Bevor Sie sich zum Fluss begeben, müssen Sie eine Angelgebühr und eine lokale Angellizenz erwerben. Die Angelgebühr ist für alle, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und Lachs, Meerforelle oder Saibling fangen möchten, verpflichtend. Sie können die Angelgebühr online bezahlen. Informationen zur lokalen Angellizenz erhalten Sie in den Tourismusbüros vor Ort und auf der Website von Norske lakseelver (nur auf Norwegisch). In manchen Orten können Sie die Angellizenz per SMS kaufen.

Die Kosten variieren stark. Aufgrund ihrer großen Beliebtheit sind manche bekannte Angelplätze recht teuer. Sie können aber viel Geld sparen, indem Sie einen der vielen weniger bekannten Flüsse wählen. Alternative Angelplätze lohnen sich genauso.

Sommer ist Angelsaison

Viele Angler warten gespannt auf den Beginn der Saison im Juni, besonders in der Region Trøndelag in der Mitte Norwegens und weiter südlich. Sie haben hohe Erwartungen nachdem Sie den ganzen Winter gewartet haben. „In Nordnorwegen beginnt die Angelsaison einige Wochen später“, weist Torfinn hin.

Im Juli und August sind die meisten Lachse schon flussaufwärts geschwommen und haben sich über das ganze Flussbett ausgebreitet. Zu dieser Zeit sind die meisten Lachse im Wasser, allerdings beißen jene, die schon länger da sind, nicht mehr so schnell an.

Insider-Tipps von Angler zu Angler

„Der Trick ist, zu versuchen, wie ein Lachs zu denken“, sagt Torfinn von Norske Lakseelver: „Wo im Fluss würden Sie sein, wenn Sie ein Lachs wären?“ Ein Becken unter einem kleinen Wasserfall oder größeren Steinen wird oft als einer der besten Plätze für Lachse empfohlen. Dort ruhen Sie sich aus und suchen Schutz. Ein einheimischer Angler kann Ihnen mehr darüber erzählen, wo genau Sie am besten Ihr Glück versuchen.

„Norwegische Lachsangler freuen sich über Besucher und sind stolz darauf, dass ausländische Angler ihren Urlaub hier verbringen“, erzählt Torfinn. Haben Sie keine Scheu mit Einheimischen in Kontakt zu treten, sie werden Ihnen gerne Ratschläge und Insider-Tipps geben. „Hier in Norwegen möchten wir mehr Menschen in diese Freuden einbeziehen und wir haben genug Platz für alle“, verspricht er.

Ein weiterer Vorteil des Lachsangelns in Norwegen ist, dass Sie Gleichgesinnte treffen. „In anderen Ländern sind Sie vielleicht mit Ihrem Interesse allein und nur wenige haben Verständnis für Angler. Hier in Norwegen verstehen die Menschen Lachsangeln als Sinn des Lebens“, fügt er hinzu.

Es gibt auch ein neu entflammtes Bewusstsein für das kritische Ökosystem des Lachses mit Unterstützung durch Das Internationale Jahr des Lachses 2019 (IYS). Die Initiative setzt sich für die Erhaltung der Wildlachsbestände in den nordatlantischen Ländern ein.

Die richtige Grundausstattung

Die erste Empfehlung lautet immer, die eigene Ausrüstung mitzunehmen, mit der Sie vertraut sind. Dennoch haben überraschend viele Reiseziele Fachgeschäfte für Angelbedarf. „Sie brauchen nicht unbedingt eine vollständige Watausrüstung. In Wahrheit sollten Sie das Waten vermeiden, wenn es geht, um die Fische nicht zu stören“, sagt Jostein von Opstrms. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie in allen Arten von Flüssen Vorsicht walten lassen.

Verantwortliches Angeln

„Als Angler sind Sie Wächter und Beschützer des Wildlachses. Der Lachsfang wird aber auch gesetzlich genau geregelt und von den Behörden überwacht. Lachsangeln ist nachhaltig. Es ist nicht das Angeln im Fluss, das den Wildlachs bedroht“, sagt Torfinn und fügt hinzu: „Es sind Lachsläuse und entflohener Zuchtlachs sowie unnatürlicher Wasserfluss aufgrund von Wasserwegregulierung, die den Rückgang der Lachsbestände verursachen.“

„Wenn man in Norwegen über Lachs spricht, denkt man oft an die berühmten Lachsflüsse“, fügt Jostein hinzu. „Lachse schwimmen aber auch in den meisten städtischen Gebieten viele kleine Flüsse hinauf. Es ist eine Art Bestätigung dafür, wie robust der Lachs ist und ein Echo von allem, was früher war, als es wahrscheinlich sehr viel mehr Wildlachse gab.“

Der Lachs-Zug in Namdalen

Willkommen zum Namsen Salmon and Train Experience! Dieses Hotel besteht aus vier Waggons auf einer 180 Meter langen Brücke über dem Namsen, einem der besten Lachsflüsse Norwegens.

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