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Der norwegische Bergkodex

Norwegen ist ein wundervolles Land. Seine ungezähmten, mythisch anmutenden Landschaften, Berge, Täler und Fjorde laden zum Erkunden ein. Zu Ihrer eigenen Sicherheit, machen Sie sich mit den neun einfachen Regeln des norwegischen Bergkodex vertraut, bevor Sie ins Gebirge aufbrechen. Es wird dringend empfohlen, mit einem lokalen Bergführer auf Wanderung zu gehen, vor allem in der Wintersaison. Das reduziert die Risiken wesentlich und macht Ihre Erfahrung angenehm.

#1

Planen Sie Ihre Wanderung im Voraus und informieren Sie andere über Ihren geplanten Streckenverlauf.

  • Planen Sie Ihren Ausflug nach den Fähigkeiten der Teilnehmer Ihrer Gruppe und haben Sie immer alternative Strecken parat.
  • Informieren Sie sich über die aktuellen Verhältnisse der Region und Wetterlage. Wo immer möglich, hören Sie auf den Rat erfahrener Bergsteiger.
  • Vergewissern Sie sich, dass Sie über ausreichende Kenntnisse und praktische Fähigkeiten verfügen, um die Wanderung wie geplant beenden zu können.
  • Respektieren Sie die natürliche Umwelt. Planen Sie im Voraus und lassen Sie keinen Müll liegen.
  • Vereinbaren Sie Treffpunkte für die Wanderung, für die kein Mobilfunknetz und keine akkurate Zeitvorgabe erforderlich sind.
  • Reicht Ihre Planung aus, um allen eine schöne Wanderung zu garantieren, egal, was passiert?

#2

Passen Sie Ihre geplanten Strecken den Fähigkeiten und der körperlichen Kondition der Gruppe an.

  • Schätzen Sie die aktuellen Verhältnisse immer wieder neu ein und wandeln Sie Ihre Pläne entsprechend ab.
  • Respektieren Sie das Wetter.
  • In einer Gruppe zu wandern, ist sicherer und lässt Sie Ihre Eindrücke gemeinsam erleben. Sollten Sie allein unterwegs sein, seien Sie bitte besonders vorsichtig.
  • Unternehmen Sie ausgedehnte Ausflüge nur, wenn Sie über entsprechende Erfahrungen verfügen. Sie müssen in der Lage sein, sich selbst und die anderen Teilnehmer Ihrer Gruppe zu versorgen.
  • Nehmen Sie Rücksicht auf andere Wanderer. Bitte denken Sie daran, sich das Jedermannsrecht und die darin enthaltenen Anforderungen durchzulesen.
  • Sorgen Sie dafür, dass alle Teilnehmer Ihrer Gruppe jederzeit offen und direkt miteinander kommunizieren können.
  • Können Sie Ihren Ausflug unter diesen Bedingungen und mit dieser Gruppe planmäßig beenden?

#3

Hören Sie auf den Wetterbericht und die Lawinenwarnungen.

  • Checken Sie immer wieder den Wetterbericht und die Lawinenwarnungen, um herauszufinden, ob und wie sich diese auf Ihre Route auswirken. Folgen Sie den Empfehlungen und wählen Sie ein einfacheres Gelände, wenn die Verhältnisse zu anspruchsvoll werden.
  • Aktuelle Informationen über die Verhältnisse erhalten Sie auf yr.no und storm.no.
  • Aktuelle Informationen über möglichen Gefahren durch Lawinen, Überflutungen und Erdrutschen erhalten Sie auf varsom.no.
  • Prüfen Sie unterwegs immer wieder, wie sich die Wetter- und Lawinenbedingungen entwickeln. Denken Sie daran, dass Sie Ihre Pläne eventuell ändern müssen.

#4

Stellen Sie sich auf schlechtes Wetter und Frost ein, auch auf kurzen Ausflügen.

  • Wählen Sie Kleidung, die sowohl für das Wetter als auch das Gelände geeignet ist.
  • Denken Sie daran, dass das Wetter in den Bergen sehr schnell umschlagen kann. Packen Sie extra Kleidung zum Wechseln ein und rüsten Sie sich so aus, wie es Ihre Route und das Gelände erfordern.
  • Extra Proviant und Getränke können Leben retten, falls Ihre Wanderung länger als geplant dauert oder Sie auf Hilfe warten müssen.
  • Ist Ihre Gruppe für einen plötzlichen Wetterumsturz gerüstet?

#5

Packen Sie die notwendige Ausrüstung ein, damit Sie sich selbst und anderen helfen können.

  • Im Winter brauchen Sie einen Wind-/Biwaksack, eine Isomatte, einen Schlafsack und eine Schaufel, damit Sie die Nacht notfalls im Freien verbringen können. Ein Biwaksack kann Leben retten.
  • Packen Sie eine reflektierende Warnweste oder Stirnlampe ein, damit Sie im Ernstfall leichter gefunden werden können.
  • Nehmen Sie die notwendige Ausrüstung mit, um sich selbst und anderen helfen zu können.
  • Sollten Sie in einem lawinengefährdeten Gebiet unterwegs sein, benutzen Sie immer ein LVS-Gerät (Sender/Empfänger) und packen Sie eine Lawinensonde und -schaufel ein.
  • Bepacken Sie Ihren Rucksack vernünftig. Unter dnt.no finden Sie Packlisten für unterschiedliche Touren.
  • Handys können nützlich sein, doch bitte denken Sie daran, dass sie nicht in allen Situationen und Regionen funktionieren.
  • Im Falle eines Unfalls rufen Sie die Polizei unter 112, holen Sie Hilfe oder versuchen Sie, jemanden auf andere Art und Weise zu informieren.
  • Können Sie sich selbst versorgen und anderen helfen?

#6

Wählen Sie immer sichere Routen. Erkennen Sie Lawinengebiete und unsicheres Eis.

  • Vermeiden Sie lawinengefährdete Gebiete und planen Sie Ihre Strecke gut.
  • Denken Sie daran, dass Lawinen meistens an Hängen ausgelöst werden, die über 30 Grad steil sind.
  • Doch auch auf weniger steilem Gelände und sogar auf flachem Land kann es passieren, dass Sie eine Lawine auslösen oder von einer Lawine überrollt werden.
  • Um einen solchen Unfall auszuschließen, halten Sie sich fern von gefährdeten Gebieten. Hierfür sollten Sie eine Distanz einhalten, die dreimal so groß ist wie die Höhe der Felswand oder des Hangs über Ihnen. Das heißt, wenn sich in 100 vertikalen Metern über Ihnen eine Lawine auslösen könnte, halten Sie eine horizontale Entfernung von 300 Metern ein.
  • Vermeiden Sie Geländefallen wie schmale Felsschluchten. Überlegen Sie sich im Voraus, was passiert, wenn eine Lawine abgeht.
  • Denken Sie daran, dass, wenn Sie über einen Bergrücken wandern, eine Wechte abbrechen kann.
  • Berücksichtigen Sie die Eisbedingungen, wenn Sie über regulierte Seen und Flüsse laufen.
  • Könnte sich auf Ihrer Route eine Lawine auslösen? Was würde passieren?

#7

Benutzen Sie Karte und Kompass. Kennen Sie immer Ihre Position.

  • Eine Wanderkarte und ein Kompass sind Teil der erforderlichen Grundausrüstung für eine Bergwanderung und müssen stets einsatz- und funktionsbereit sein.
  • Studieren Sie immer wieder die Karte, auch wenn Sie auf einem markierten Weg wandern.
  • Zu wissen, wo Sie sich auf der Karte gerade befinden, gibt Ihnen eine bessere Wandererfahrung.
  • GPS-Geräte und andere elektronische Hilfsmittel sind nützlich, doch vergessen Sie nicht, zusätzliche Batterien einzupacken.
  • Kennen Sie Ihre Position?

#8

Drehen Sie im Zweifelsfall um – das ist keine Schande!

  • Schätzen Sie Ihre Route immer wieder von neuem ein. Falls die Bedingungen schwieriger oder anspruchsvoller werden, entscheiden Sie sich für die beste Alternative – aber nicht erst, wenn Sie oder andere Personen Ihrer Gruppe erschöpft sind.
  • Haben sich die Bedingungen verändert? Sollten Sie besser umkehren?
  • Hat irgendjemand in Ihrer Gruppe Probleme, die Strecke zu bewältigen? Sollte die Gruppe besser umkehren?
  • Genießen Sie die Wanderung an sich und denken Sie daran, dass sich immer wieder Möglichkeiten ergeben, sollte es diesmal zu schwierig werden.

#9

Teilen Sie sich Ihre Kräfte ein und suchen Sie sich notfalls einen Unterschlupf.

  • Passen Sie Ihre Wandergeschwindigkeit dem schwächsten Mitglied Ihrer Gruppe an und achten Sie darauf, dass jeder mithalten kann.
  • Denken Sie daran, häufig zu essen und zu trinken. Bei großer Anstrengung benötigt Ihr Körper mehr Flüssigkeit als Sie vielleicht annehmen.
  • Suchen Sie sich rechtzeitig Schutz – nicht erst, wenn Sie bereits erschöpft sind. Bei starkem Wind ermüden wir schneller als sonst.
  • Benutzen Sie Ihren Biwaksack oder graben Sie sich eine Schneehöhle, bevor es zu spät ist.
  • Schaffen Sie es zurück zu Ihrem Ausgangspunkt? Wissen Sie, wo der nächste Unterschlupf ist?

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