Entdecken Sie die Skulpturen mit Pünktchenmuster von Yayoi Kusama und das sensationelle neue Ausstellungsgebäude „The Twist“ des Kistefos Museums. Hadeland ist gar nicht weit von Oslo entfernt und ein absolutes Muss für Kunstliebhaber.
Hadeland wird oft die „Toskana Skandinaviens“ genannt. Das liegt vor allem an der hügeligen Landschaft und dem köstlichen lokalen Essen. Für manche überraschend, entwickelt sich die Gegend nun auch zum Zentrum für Kunstliebhaber. Einige große Künstlernamen, die eigentlich eher mit Shows in großen Metropolen als mit dem ländlichen Norwegen in Verbindung gebracht werden, sind Yayoi Kusama, Tony Cragg, Marc Quinn, Fernando Botero und Bjarne Melgaard.
Das brandneue Ausstellungsgebäude im Kistefos Museum, The Twist, wurde bereits vor der Eröffnung als internationale Sensation gefeiert.
„Der Daily Telegraph, Bloomberg, Wallpaper und andere internationale Medien haben das neue Museum zu einem der schönsten Gebäude des Jahres erklärt. The Twist soll das Kistefos Museum und damit Hadeland zu einem coolen Reiseziel für Kunstliebhaber aus aller Welt macht“, sagt Investor Christen Sveaas zu Visit Norway. Er ist leidenschaftlicher Kunstsammler und treibende Kraft hinter dem Kistefos Museum. „Ich fühle mich eher von Kunst als von Wein berauscht“, sagt er.
Mit diesem spektakulären Gebäude ist dem innovativen dänischen Architekturbüro BIG (Bjarke Ingels Group) eine Wendung gelungen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Das Museum hat eine Spannweite von 60 Metern und schwebt über dem Fluss Randselva, übrigens einer der besten Flüsse Norwegens zum Forellenfischen. Von der Panorama-Galerie, dem umfassendsten Teil des Gebäudes, genießt man dank der großzügigen Glasflächen einen tollen Ausblick auf die umgebende Natur.
„The Twist ist besonders aufregend, denn bis Sie näherkommen, sehen Sie das Gebäude nur durch den Wald. Dann kommt plötzlich der Wow-Effekt. Außerdem dient das Museum als Brücke. Sie betreten es auf der einen Seite des Flusses, erkunden die Ausstellung und kommen auf der anderen Seite wieder heraus“, sagt Egil Eide, Direktor des Kistefos Museums.
Eine weitere Attraktion des Kistefos Museums ist der große Skulpturenpark im Freien, der bereits 1948 seine erste Skulptur erhielt. Im Mai 2019 enthüllte Christen Sveaas die Installation „Shine of Life“ von Yayoi Kusama, eine der bekanntesten Avantgarde-Künstlerinnen der Welt. Viele werden sie an ihrem Markenzeichen, den Polka Dots, erkennen. Ihre eigens für diesen Standort entworfenen Skulpturen scheinen aus dem Wasser zu wachsen. Es ist die größte Installation, die die japanische Künstlerin in den nordischen Ländern kreiert hat. Die ewige Natur und die industrielle Vergangenheit von Kistefos dienten ihr dabei als Inspiration.
Mit der Installation „Path of Silence“ des dänischen Künstlers Jeppe Hein gelang dem markanten Skulpturenpark 2016 der endgültige Durchbruch. Seine riesige begehbare Skulptur besteht aus mehreren Spiegeln und speit Wasser, was neugierige Kinder und Erwachsene zum Spielen anregt. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, warum das Museum auch für einen Familienausflug geeignet ist.
Glasblasen – Tradition zum Mitmachen
Nur dreieinhalb Kilometer von Kistefos entfernt entdecken Sie das Hadeland Glassverk, Norwegens ältesten Industriebetrieb. In dieser historischen Glasbläserei wird seit über 250 Jahren täglich produziert. Es ist ein wichtiger Schauplatz für Industrie, Kunst und Kultur. „Diese Kombination spricht den internationalen Tourismus- und Designmarkt an“, sagt Creative Director Kate Smith, die zuvor mit großen Kunstinstitutionen wie dem Tate Modern und dem Natural History Museum in London zusammengearbeitet hat.
Die leidenschaftlichen Glasbläser lassen Besucher ihr eigenes Glas herstellen und laden regelmäßig zu Glasbläsershows ein. Neben einem ganzjährigen Programm an Kunstausstellungen gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktivitäten, darunter Theater, Konzerte, Workshops und Einkaufsmöglichkeiten für die ganze Familie.
Essen als Kunst
Kunstliebhaber, die auch auf gutes Essen Wert legen, sollten dem nahe gelegene Restaurant und Hotel Thorbjørnrud einen Besuch abstatten. Der vom Ökobauern Olav Lie-Nilsen geführte Betrieb bezieht Fleisch, Milchprodukte, preisgekrönten Käse, Gemüse und andere Köstlichkeiten, die im Restaurant serviert werden, größtenteils vom eigenen Bauernhof. „Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete dänische Restaurant Noma hat die Idee eines Bauernhof-Restaurants mindestens zehn Jahre nach uns von Thorbjørnrud umgesetzt“, zeigt sich Olav stolz und empfiehlt die hausgemachte Pannacotta mit Rhabarberjoghurt. Für die Nacht bietet das Thorbjørnrud den Outdoor-Fans unter seinen Gästen auch Glamping an.
Einheimische lieben das populäre Food-and-Drink-Festival Høy på landet, das hier immer in der zweiten Junihälfte stattfindet. Verpassen Sie auch nicht das Operafest Røykenvik Mitte Juni, bei dem auf dem Randsfjord eine riesige Bühne schwimmt und am Ufer Hunderte von Zuschauern applaudieren.
Erkunden Sie auch die Ostseite des Randsfjords und genießen Sie einen lokalen Kunst-Brunch im Restaurant Lokstallen Røykenvik, direkt neben Rachel Whitereads Installation „The Gran Boathouse“. In den Schwesternkirchen Søsterkirkene können Sie die Stille und Gelassenheit des 12. Jahrhunderts erleben. Oder Sie machen sich auf den Weg zum Hadeland Folkemuseum in Granavollen oder besuchen die Künstler und Handwerker im Glasslåven Art Center.
Ein Highlight ist auch das legendäre Solarobservatorium in der Kleinstadt Harestua. Das Solobservatoriet ist die größte astronomische Einrichtung Nordeuropas und bietet lehrreiche Führungen und lustige Aktivitäten an. Ab 2022 gibt es ein neues Planetarium zu erkunden. Dieses wurde von den weltberühmten Architekten von Snøhetta entworfen, die unter anderem für die Architektur des Osloer Opernhauses bekannt sind.
„Hadeland ist kaum eine Stunde von der Hauptstadt Oslo entfernt und der Flughafen von Oslo ist noch weniger weit weg“, verspricht Mette Stenersen von Visit Innlandet.
Kunst hat in der Region eine lange Tradition. „Traditionell haben sich immer mehr Künstler hier inspirieren lassen. Die Beweise hängen an den Wänden der vielen privaten Hotels in Hadeland. Künstler konnten ihren Aufenthalt nicht immer bezahlen und durften die Rechnung mit Gemälden begleichen,“ erzählt Stenersen.
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