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Osterkrimis: Brutale Morde sind in Norwegen Tradition

Alle Jahre wieder macht der norwegische Osterkrimi („påskekrim“) weltweit Schlagzeilen und steht auf der Liste der merkwürdigen Ostertraditionen ganz oben.

Ein spannender Kriminalroman und sich ein bisschen gruseln gehören in Norwegen genauso zum Programm für die Feiertage wie Schokolade essen und Skifahren. Mysteriöse Schauergeschichten sind zu Ostern in Norwegen so normal wie das Eier-Verstecken in Deutschland.

Das Verlangen nach blutigen Morden

Das Genre brutaler Krimis mit düsteren skandinavischen Kulissen, oft als „Nordic Noir“ bezeichnet, fasziniert Leser auf der ganzen Welt. Dass die Freude am Grusel aber ausgerechnet zu Ostern einsetzt, ist jedoch ein rein norwegisches Phänomen.

Die britische Zeitung The Independent bezeichnet es als „bizarr“ und The Mirror schreibt: „Seltsamerweise ist es in Norwegen zur Tradition geworden, über die Osterzeit Geschichten über Kriminalität (påskekrims) zu lesen oder anzusehen. Und Sie dachten, Ihrem Schokohasen den Kopf abzubeißen wäre seltsam?“

„Warum lechzen die Norweger ausgerechnet zu Ostern nach mörderischen Geschichten?“ - Die Welt

„Doch warum lechzen die Norweger ausgerechnet zu Ostern nach mörderischen Geschichten?“ fragte sich auch die deutsche Zeitung Die Welt.

Die mysteriöse Tradition geht fast ein Jahrhundert zurück.

Eine gewagte Idee

Es ist Februar 1923. Die beiden jungen norwegischen Autoren Nordahl Grieg und Nils Lie sind komplett pleite. Doch sie haben eine zündende Idee, wie sie mit einem Kriminalroman einen Bestseller landen können, der ihnen richtig viel Geld bringen sollte. Der Verlag Gyldendal steigt auf ihre Idee ein.

Am Sonntag vor Ostern starten sie eine groß angelegte Werbekampagne. Sie lassen den Titel ihres Buches „Bergensbahn in der Nacht geplündert“ ganz oben auf die Titelseite der norwegischen Zeitung Aftenposten drucken. Ihr Plan geht voll auf. Die Anzeige ist so glaubwürdig, dass die meisten Leute denken, der Zug sei tatsächlich ausgeraubt worden.

Das Drama bekommt massive Aufmerksamkeit und der Roman wird ein großer Erfolg.

„Viele halten diesen Roman für den ersten Osterkrimi und den Ursprung dieser Tradition“, sagt Bjarne Buset, Informationsmanager beim norwegischen Verlag Gyldendal.

Im Roman lernen wir zwei junge Studenten kennen, die zu Ostern mit ihren Skiern von Hütte zu Hütte fahren. Die Tatsache, dass Ostern eng mit der norwegischen Hütte („hytte“) verbunden ist, ist laut Buset unter anderem ein Grund, warum sich die Krimi-Tradition durchgesetzt hat.

„Ostern ist mehr als jedes andere Fest eine Zeit, die die Leute in den schneebedeckten Bergen oder in der Nähe des Meeres in einer Hütte verbringen. Einen Osterkrimi zu lesen geht Hand in Hand mit tollen Skibedingungen und in der Wintersonne Kvikk Lunsj Schokolade und Orangen essen“, sagt Buset und fügt hinzu:

„Nur wenige Länder haben zu Ostern so viele Tage frei wie Norwegen. Dank dem langen Urlaub haben wir Zeit zum Lesen“, sagt er.

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