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Brusand

Die Gig von Ingermanland

Giggen fra Ingermanland

Jærens Küste: Tückischer Küstenstreifen für Schiffe, zahlreiche Strandungen prägen die Geschichte. Häuser nutzen Wrackmaterial.

Bereits im 13. Jahrhundert warnte Snorri Sturlasson die Seefahrer vor diesem Küstenabschnitt. Eines der größten Schiffswracks, die wir kennen, ist der Vollschiffsrumpf "Ingermanland", der 1842 vor der südlichen Küste Norwegens auf Grund lief. Das Wrack trieb in Richtung Westen und sank vor Hårr. Es befanden sich 892 Menschen an Bord. 389 starben. 503 wurden gerettet.

Heute kann man das an Land getriebene Kapitänsboot in einem separaten Museum am Leuchtturm von Kvassheim besichtigen. Dort kannst du die schöne und leicht zu rudernde Gig sehen, die der Kapitän der "Ingermanland" benutzte. Außerdem erfährt man mehr über die Geschichte des Schiffes, seine Besatzung und sein Schicksal.

Wie die Gig an die Küste von Jæren kam

Am Dienstag, dem 13. September 1842, erreichte das Vertreterboot des Kapitäns die Küste von Jæren. Es war eine lange, schlanke und leicht zu rudernde Gig. Die Schiffer fuhren hinaus und brachten die Gig an Land zum Årsland-Hof. An Bord befanden sich noch zehn lebende Menschen. Drei von ihnen starben auf Årsland, bevor ein Arzt eintraf.

Bevor die Überlebenden der Gig Årsland verließen, halfen sie, ihre toten Landsleute auf dem alten Friedhof von Varhaug zu bestatten. Dem Eintrag des Pfarrers im Kirchenbuch zufolge wurden an diesem Tag insgesamt neun Menschen aus der "Ingermanland" beerdigt. Der Pfarrer kam nicht, um das Begräbnisritual durchzuführen und die Erde auf das Grab zu werfen, wahrscheinlich weil die Toten nicht der evangelischen Kirche angehörten. Einer der russischen Überlebenden sprach ein paar Worte am Grab.

1966 errichtete der Gemeinderat von Varhaug auf dem Friedhof von Varhaug einen Gedenkstein für die neun Toten von "Ingermanland". Auf dem Grabstein steht dieser Text: "Wenn niemand weiß, wo ihr Grab ist, wird jeder von ihnen durch diesen Gedenkstein geehrt".

Das Wrack der "Ingermanland"

Das Wrack der "Ingermanland" wurde am Freitagabend, dem 16. September, vor Hårr gesichtet. In der Nacht muss das Wrack so weit gesunken sein, dass sich der Besanmast gelöst hat. Am nächsten Tag wurde er im Pfarrhaus von Hå an Land getrieben und versteigert. Der Überlieferung nach befinden sich auf dem Meeresgrund, etwas südwestlich von Hårr, noch Reste der "Ingermanland".

Das neue Leben der Gig

Nach dem Schiffbruch wurde die Gig auf einer Auktion verkauft. Konsul Jacob Sømme aus Stavanger kaufte das 9,5 Meter lange Boot und brachte es in die Stadt. Im Jahr 1868 gewannen Ruderer aus Stavanger mit der Gig aus Ingermanland" den ersten Preis in ihrer Klasse bei der großen Ruderregatta in Stavanger.

Im Jahr 1873 ging die Gig in den Besitz der Gemeinde Stavanger über. Alexander L. Kielland soll die Gig benutzt haben, als er als Bürgermeister Otto Sverdrup empfing, der 1902 von der Nordpolreise mit der "Fram" kam. Im Jahr 2005 übernahm die Gemeinde Hå das Konzert von der Gemeinde Stavanger, nachdem Jæren Kystlag die Initiative ergriffen hatte. Die Gig ist nun an ihren endgültigen Standort in einem separaten Gebäude am Leuchtturm von Kvassheim umgezogen.

Quelle: Region Stavanger

Die Gig von Ingermanland

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