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Sicherheit für Skitourengeher

Wir wollen Sie nicht von legendären Abenteuern abseits der Pisten abhalten, müssen aber auf das Thema Sicherheit hinweisen. Denn beim Skitourengehen sind Sie potenziell lebensbedrohlichen Lawinen ausgesetzt. Hier erfahren Sie Tipps und Tricks für eine sichere Tour.

Die norwegischen Berge bilden eine atemberaubende Kulisse für ein adrenalingeladenes Abenteuer. Dabei muss man sich aber auch der möglichen Gefahren bewusst sein, die in dieser wunderschönen Landschaft lauern.

Jedes Jahr kommen in den norwegischen Bergen durchschnittlich fünf Menschen bei Lawinen ums Leben – die meisten sind Skitourengeher. Unverhältnismäßig hoch ist dabei auch der Anteil ausländischer Besucher. Damit Sie eine sichere Reise haben, müssen Sie und Ihre Gruppe gut vorbereitet sein!

Vor der Reise

Machen Sie sich mit dem Norwegischen Bergkodex vertraut und holen Sie sich gute Tipps für eine sichere Tour. Die erste Regel lautet: Planen Sie Ihre Tour und informieren Sie andere über die von Ihnen gewählte Route. Auch die achte Regel ist wichtig: Drehen Sie im Zweifelsfall um – das ist keine Schande! Insgesamt gibt es neun Regeln, die Sie befolgen sollten.

Werfen Sie vor der Tour einen Blick auf den Wetterbericht von Yr.no und die Lawinenvorhersage auf Varsom.no. Im Gelände sind Sie für Ihre eigene Sicherheit verantwortlich. Stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre Gruppe mit den aktuellen Bedingungen umgehen können.

Besser mit einem einheimischen Guide

Norwegen hat eine komplexe Geografie mit schnell wechselnden Wetterbedingungen – es ist nicht einfach, die aktuelle Situation richtig einzuschätzen. Wenn Sie kaum oder keine Erfahrung haben, sollten Sie den ultimativen Skitourenführer für Anfänger lesen. Wenn Sie die Gegend nicht kennen, sollten Sie sich unabhängig von Ihrer Erfahrung nur mit einem einheimischen Guide auf den Weg machen.

Die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV) bietet mehr als 100 qualifizierte Bergführer, die Ihnen bei der Reiseplanung helfen – ganz gleich, ob es um Fitness, Schwierigkeitsgrad oder die richtige Zielsetzung geht.

Update zum folgenden Video: Die Apps Varsom und Regobs sind nun in der gemeinsamen Varsom-App zusammengeführt.

Lawinenvorhersage

Die Lawinenvorhersage Varsom.no veröffentlicht während des Winters täglich eine Gefahrenskala von 1 bis 5 (nach internationalen Standards). Die Zahl 1 steht für ein geringes Risiko, 5 zeigt das höchste potenzielle Risiko an:

1 - Gering, 2 - Mäßig, 3 - Erheblich, 4 - Groß, 5 - Sehr groß

Bereiten Sie sich darauf vor, Ihre Reise bei einer schlechten Wettervorhersage abzusagen oder zu verschieben.

Sie sollten auf der Website auch den Text im Kapitel „Avalanche Problems“ (Lawinenprobleme) zu jeder Warnung lesen. So bekommen Sie neben der Zahl auch ausführlichere Informationen. Wenn die Gefahrenzahl bei 2 (mäßig) liegt, sind sehr große natürliche Lawinen unwahrscheinlich. Sie können aber dennoch auftreten, und selbst mittelgroße Lawinen können Sie unter Schnee begraben. Aus diesem Grund sollten Sie lawinengefährdete Gebiete ganz meiden. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Lawinen.

Gefahren

Wenn Sie einen schneebedeckten Berg erklimmen, sollten Sie nicht zu nahe an den Rand gehen. Große Schneewechten (überhängende Schneekanten) können sich auf der Spitze oder dem Kamm eines Berges bilden. Es ist nicht immer leicht zu erkennen, ob man sich auf einer Wechte befindet. Am besten hält man daher einen Sicherheitsabstand zur Kante ein. Wechten können ohne Vorwarnung zusammenbrechen.

Seien Sie vorsichtig bei Whiteouts: Sie benötigen dann GPS-Geräte und GPS-Uhren, um wieder auf den richtigen Weg zurückfinden. Erfahren Sie mehr über die Sicherheit in den norwegischen Bergen im Winter.

Lawinen

Lawinen gehen in steilem Gelände bei einer Neigung von 30 Grad oder mehr ab. Glücklicherweise kann man viele weniger steile Berge erklimmen. Den Neigungswinkel des Hanges können Sie mit Skistock oder Kompass bestimmen, oder auf der Offline-Hangneigungskarte von Varsom ansehen. Planen Sie eine Route, bei der Sie steiles Terrain vermeiden. Es gibt viele wunderbare Touren mit geringerer Lawinengefahr. Hier sind sechs tolle Routen (Artikel auf Englisch).

Eine Lawine ist oft dreimal so lang wie der senkrechte Teil des Abhangs, auf dem sie ausgelöst wird. Daher können Sie selbst in flachem Gelände von einer Lawine erfasst werden. Schauen Sie sich also genau um, ob es potenzielle Lawinenauslaufgebiete gibt. Auf der Karte von Varsom sind die verschiedenen Zonen eingezeichnet. Werfen Sie also im Zweifelsfall lieber einen Blick auf die Karte auf Ihrem Handy.

Rettung

Jeder in Ihrer Gruppe muss in der Lage sein, sich im Notfall gegenseitig zu retten. Üben Sie die Kameradenrettung und nehmen Sie bei Skitouren immer folgende Lawinenausrüstung mit:

  • Lawinenverschüttetensuchgerät
  • Sonde
  • Schaufel

So findet man eine verschüttete Person in einer Lawine:

Die ersten 15 Minuten sind entscheidend. Nach dieser kurzen Zeit nimmt die Wahrscheinlichkeit, lebend gefunden zu werden, deutlich ab. Die anderen Gruppenmitglieder sollten sich mit dem Rettungsteam in Verbindung setzen, dabei aber nicht stehen bleiben und warten. Statistisch gesehen besteht die größte Überlebenschance, wenn andere Skifahrer die verschüttete Person orten und ausgraben – die sogenannte Kameradenrettung. Deshalb müssen alle Mitglieder einer Skitourengruppe eine Lawinenausrüstung mit sich führen und wissen, wie man sie benutzt.

Die Rettungsmannschaft selbst trifft leider oft zu spät ein.

Packliste

Das beste Gelände ist nicht immer einfach zu erreichen. Daher sollte man einen guten Rucksack verwenden und so wenig wie möglich einpacken, aber trotzdem einige wichtige Dinge mitnehmen (werfen Sie einen Blick auf die Liste an Ausrüstungsgegenständen). Bevor Sie loslegen:

  • Testen Sie die Notfallausrüstung und machen Sie sich mit Sonde, Lawinen-Verschütteten-Such-Gerät (LVS) und Schaufel vertraut.

Handy nicht vergessen

Die Rettungshubschrauber der norwegischen Luftwaffe Skvadronen 330 sind mit mobilen Ortungsgeräten ausgestattet. Dadurch können alle eingeschalteten Mobiltelefone gefunden werden – auch solche ohne Empfang. Lassen Sie also Ihr Handy immer eingeschaltet. Vergewissern Sie sich, dass Sie durch elektronische Suchgeräte wie Handyortung, Notrufsignal und Lawinen-Verschütteten-Such-Gerät (LVS-Gerät) auffindbar sind.

Nehmen Sie außerdem eine Stirnlampe, zusätzliche Batterien für Ihr LVS-Gerät und eine Powerbank für Ihr Handy mit.

Kleidung

Das Wetter in den Bergen kann sich schnell ändern – manchmal erleben Sie alle Jahreszeiten an einem Tag. Mit dem Zwiebelschalenprinzip sind Sie bestens beraten und können Ihre Körpertemperatur am einfachsten regulieren.

  • Eine enganliegende Basisschicht aus Wolle hält Sie bergauf kühl und bergab warm.
  • Die warme Mittelschicht besteht am besten aus Wolle oder Fleece.
  • Wind- und wasserfeste Jacke und Hose als Außenschicht sind unerlässlich.
  • Eine Daunenjacke ist ideal bei Pausen und auch praktisch bei Notfällen.
  • Mütze, warme Handschuhe und Schlauchtuch/Buff

In farbenfroher Kleidung sind Sie im Notfall leichter von weitem zu erkennen.

Verwenden Sie Sonnenschutz und eine Skibrille. Schützen Sie Ihre Haut mit Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 und setzen Sie eine verdunkelte Skibrille auf. Werfen Sie einen Blick auf die umfangreiche Liste an Ausrüstungsgegenständen.

Auf den Punkt gebracht: Bereiten Sie sich gut auf Ihr Skitour-Abenteuer vor und halten Sie sich an die Packliste. Am besten vermeiden Sie Lawinen und wählen eine Route, die in einem Gelände mit weniger als 30 Grad Neigung verläuft. Halten Sie sich dabei auch von Auslaufzonen fern. Brechen Sie mit einem ortskundigen Bergführer auf und freuen Sie sich auf eine lustige und sichere Tour.​

Zum ersten Mal auf Skitour?

Hier finden Sie Tipps und Infos.

Leitfaden für Anfänger

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